„Von Götze sind wir abhängig – N‘Dicka und Kamada fehlt Fokus“

02. März 2023, 16:15 Uhr

Mario Götze (rechts) hat einen unfassbar hohen Wert für die Eintracht, das wird nicht zuletzt Cheftrainer Oliver Glasner wissen. © Arne Dedert/dpa

An dieser Stelle wagt Christopher Schaus in unregelmäßigen Abständen den „Adlerblick“ – immer kritisch, immer aus der Vereinsbrille. Schaus ist Fan von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt und blickt diesmal für torgranate.de auf die Bedeutung von Mario Götze für das Spiel der Eintracht und die zuletzt schwachen Leistungen der im Sommer ablösefreien Spieler.

In Köln, gegen Neapel und nun in Leipzig. Dass Eintracht Frankfurt gleich drei Spiele in einem Monat verliert, ist lange her. Ich kann mich daran schon gar nicht mehr erinnern. Aber ich habe aktuell einfach Bedenken, dass wir in einen ähnlichen Strudel wie vor zwei Jahren geraten, als die Mannschaft in der Rückrunde die damals noch historische Chance auf die Qualifikation der Champions League verspielte.

„Von Götze sind wir abhängig – N‘Dicka und Kamada fehlt Fokus“

Im Umfeld des Clubs wurde es immer unruhiger, weil Trainer Adi Hütter und Manager Fredi Bobic mit einem Wechsel spekulierten, den sie – zum Glück – auch vollzogen haben. Aber auch viele Spiele standen damals im Rampenlicht, ließen mit ihrer Performance auf dem Platz plötzlich deutlich nach. Und das erinnert mich an jetzt. Daichi Kamada und Even N‘Dicka sind im Sommer ablösefrei, werden ständig mit anderen Clubs in Verbindung gemacht und haben offensichtlich ihren Fokus auf die Eintracht völlig verloren.

Das tut der Mannschaft unheimlich weh. Ich meine: Solange sie von der Eintracht bezahlt werden, sollten sie sich auch aufopfern. Aber dass die Formkurve nach unten zeigt, liegt sicherlich nicht nur an diesen beiden Spielern. Zuletzt gegen Neapel und in Leipzig wurde offensichtlich, wie abhängig die Mannschaft von Mario Götze ist. Gegen Neapel hatte Mario nicht seinen besten Tag, in Leipzig hat er verletzt gefehlt. Er ist im Angriffsspiel einfach nicht zu ersetzen. Spielt er nicht (gut), hängt der Rest der Offensive oft in der Luft. Am Sonntag in Wolfsburg brauchen wir Mario Götze in Topform und eine Mannschaft, die kompromisslos verteidigt und sich nicht zu schade ist, den Ball mal wegzuschlagen. Denn das Spiel ist mit Blick auf die Europapokal-Qualifikation verdammt wichtig. Und selbst falls die VW-Mitarbeiter Sonntagszuschläge erhalten, um das Stadion einigermaßen zu füllen, haben wir vor der Atmosphäre keine Angst vor diesem echten Sechs-Punkte-Spiel. Forza SGE!

Der Mann mit dem Adlerblick: Christopher Schaus (42) ist geschäftsführender Gesellschafter des Fuldaer Unternehmens WEMAG GmbH und Co. KG. Er betreibt seit 2013 den Eintracht-Fanshop in den Räumlichkeiten der WEMAG in der Heidelsteinstraße. Schaus ist zeitlebens eingefleischter Eintracht-Fan und hat die großen Triumphe der letzten Jahre hautnah miterlebt.