Aus Kaltduschern werden Warmduscher

08. März 2023, 06:02 Uhr

Im November war ein Team von RTL zu Gast, um über die kalten Duschen bei Teutonia Großenlüder zu berichten. © Jonas Wenzel

Der Landkreis Fulda dreht die Temperaturen wieder auf: Seit dem 1. März können Sportlerinnen und Sportler nach ihren Trainings oder Spielen wieder einen warmen Wasserstrahl in den Sporthallen genießen. Für viele kam das überraschend.

Auf Anfrage der Fuldaer Zeitung bestätigte der Landkreis, dass in den kreiseigenen Turnhallen und Sportlerheimen wieder warm geduscht werden kann. Im Herbst vergangenen Jahres hatten Landkreis und Stadt Fulda die Entscheidung getroffen, in den eigenen Sporthallen nur noch kaltes Wasser zur Verfügung zu stellen. Deswegen konnten Sportlerinnen und Sportler nach ihrem Training oder nach Spielen nur kalt duschen . Einzig in Sportlerheimen, die in der Hand der jeweiligen Vereine sind, gab es noch warmes Wasser. Grund dafür war, dass diese Vereine ihre Energiekosten selbst tragen, wie Sportdezernent Dag Wehner (CDU) im Dezember bestätigt hatte.

Fulda: Landkreis-Sporthallen haben wieder warmes Wasser

Nun gibt es wieder warmes Wasser. Laut der Pressestelle des Landkreises Fulda kann es von Schülerinnen und Schülern genutzt werden, erfahrungsgemäß würden jedoch vorrangig Sportvereine in den Abendstunden duschen. Doch wie kam es dazu, dass das Warmwasser wieder angestellt wurde? Landkreis-Pressesprecherin Leoni Rehnert äußerte sich dazu wie folgt: „Nun hat sich abgezeichnet, dass wir bisher gut durch den Winter gekommen sind und eine Gasmangellage für den Winter 2022/23 nicht zu erwarten ist. Daher hat sich der Landkreis Fulda entschlossen, diese Sparmaßnahme nicht weiter zu verlängern und das warme Wasser in allen Sporthallen des Landkreises ab 1. März wieder anzuschalten.“

Genaue Zahlen, wie viel Energie durch das Abstellen des Warmwassers und das zusätzliche Absenken der Raumtemperatur gespart werden konnte, liegen noch nicht vor. Der Landkreis geht allerdings davon aus, dass etwa 10 bis 15 Prozent weniger Energie verbraucht wurde.

Gruppenliga: SV Großenlüder dem Landkreis „sehr dankbar“

Im Gegensatz zu den Turnhallen des Landkreises gibt es in denen der Stadt Fulda noch kein warmes Wasser. Die Stadt prüfe aber derzeit, ob demnächst wieder warmes Wasser in den Sporthallen zur Verfügung gestellt werden könne, erklärte Magistrats-Pressesprecherin Monika Kowoll-Ferger. Es gebe aber einige Ausnahmen, in denen aus technischen Gründen das warme Wasser nicht abgestellt werden konnte. Genaue Zahlen, wie viel Energie mit dieser Maßnahme eingespart werden konnte, liegen der Stadt allerdings ebenfalls noch nicht vor.

Vereine, die auf die Duschen in öffentlichen Sporthallen angewiesen sind, waren und sind also am stärksten von den Energiesparmaßnahmen betroffen. Die Sportler freuen sich, dass sie nach dem Sport nicht mehr frieren müssen. „Wir als Verein sind dem Landkreis sehr dankbar, dass das warme Wasser wieder funktioniert“, sagt Jonas Wenzel, Vorstandsmitglied beim Fußballverein 1. SV Teutonia 08 Großenlüder . Die Fußballer des Clubs hatten den Winter über im Lüdertalstadion und in der angrenzenden Grundschule trainiert. Von der plötzlichen Umstellung auf warmes Wasser habe der Verein nichts gewusst. „Am ersten Tag mit warmem Wasser war im Training Euphorie pur.“ Während der Kalt-Wasser-Phase hätte – bis auf ein paar wenige Ausnahmen – jeder Spieler zu Hause geduscht. Dadurch hätten die Fußballer nach dem Training seltener zusammengesessen. „Die Spieler hoffen und freuen sich jetzt noch mehr auf das gesellschaftliche Zusammensein nach dem Training“, erklärte Wenzel.

Am ersten Tag mit warmem Wasser war im Training Euphorie pur. Teutonia-Vorstandsmitglied Jonas Wenzel