Ortmann erhielt das Trikot von FCK-Legende Hellström

10. März 2023, 14:52 Uhr

Auch ein Jahr später war das Gastspiel der Lauterer noch Thema in Schwarzbach: Auf dem Karnevalsumzug 1979 nahm der FSV die FCK-Legende Ronnie Hellström (hier Franz Schrehardt) unter Vertrag, der von Klaus Toppmöller (Rolf Rülicke) „warmgeschossen“ wurde.  © privat

Einer der großen Tage in der Vereinsgeschichte des FSV Schwarzbach war der 2. August 1978. An jenem Tag hatten die Rhöner den 1. FC Kaiserslautern mit etlichen Stars für ein Freundschaftsspiel zu Gast – und das für ein „Appel und ein Ei“.

Die Lauterer hatten gerade in der Bundesliga einen ordentlichen achten Platz eingefahren und wurden vom legendären Karl-Heinz „Kalli“ Feldkamp trainiert. Beim Gastspiel in Schwarzbach ahnte noch niemand, dass die Saison 1978/1979 eine richtig gute werden sollte, denn der FCK steigerte sich bis auf Rang drei und kam in den Europapokal.

Für das Gastspiel des 1. FC Kaiserslautern musste Schwarzbach lediglich 9800 Mark bezahlen. Und das, obwohl der Bundesligist extra aus der Pfalz angereist kam – und sich auf der Hinfahrt verfuhr. Der Club hatte ein anderes Schwarzbach als Ziel auserkoren. „Dann haben sie von unterwegs aus angerufen, sich entschuldigt und gesagt, dass sie ein bisschen später kommen“, erinnert sich Franz Schrehardt, damals Vorsitzender und heute Ehren-Vorsitzender des Rhöner Clubs.

Bundesligist 1. FC Kaiserslautern in der Rhön: Schützenfest beim FSV Schwarzbach

Mit dabei hatten die Pfälzer all ihre Stars, allen voran die beiden Schweden Ronnie Hellström und Benny Wendt, und die hinterließen einen prima Eindruck. So bekam Schwarzbachs Torwart Peter Ortmann nach der Partie von Hellström das Torwarttrikot geschenkt. Viele Jahre trug Ortmann das Trikot des 77-fachen schwedischen Nationalkeepers fortan in den Punktspielen der A-Liga Mitte. Das Shirt diente zudem ebenfalls für Faschings-Sketche. Im Jahr 1979 baute der FSV nämlich einen Motivwagen mit Klaus Toppmöller (dargestellt von Rolf Rülicke) und Ronnie Hellström. Das Motto: „RonnieHellström ab 1979/1980 für den FSV Schwarzbach unter Vertrag.“

Anlass des Spiels war übrigens das 50-jährige Vereinsbestehen des FSV Schwarzbach sowie die Einweihung des Umkleidehäuschens. Aus diesem Grund hatte Franz Schrehardt den Bundesligisten angeschrieben und zügig eine Zusage erhalten. „Das ging alles relativ unbürokratisch und problemlos“, erinnert sich das Vereins-Oberhaupt heute.

1. FC Kaiserslautern: Klaus Toppmöller spielte verletzt beim FSV Schwarzbach

Zufrieden war ebenfalls Walter Pappert, Schwarzbachs damaliger Trainer und Coach der Auswahl, obwohl sein Team gleich 14 Gegentore schlucken musste: „Vom Ergebnis her habe ich das nicht anders erwartet. Jeder Spieler von uns hat sein Bestes gegeben, aber Kaiserslautern hat uns nichts geschenkt.“

Was heute undenkbar wäre: Lauterns Torjäger Klaus Toppmöller hatte sich wenige Tage vorher beim „Intertoto-Spiel“ bei Wacker Innsbruck verletzt und war angeschlagen. Trotzdem ließ es sich Toppmöller nicht nehmen, mit nach Schwarzbach zu fahren und über volle 90 Minuten auf dem Feld zu stehen. Drei Tore schoss Toppmöller in Schwarzbach. Nur zehn Tage nach dem Auftritt in der Rhön startete Lautern mit einem 5:1-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart in die neue Bundesliga-Saison.

Der FSV Schwarzbach (verstärkt) spielte mit: Peter Ortmann; Karl-Georg Fladung, Helmut Zentgraf, Robert Zentgraf, Karl-Otto Wagner, Ludwig Storch, Helmut Weber, Günter Herbert (alle FSV Schwarzbach), Klaus Eckstein, Erwin Quell, Helmut Pokrzewinski, (alle SV Hofbieber), Alfred Bickert (SG Dipperz), Reinhold Staubach (TSV Hilders), Hubert Möller (1. FC Nüsttal), Stefan Rutzen, Franz Huder, Gerhard Huder (alle RSV Margretenhaun), Klaus Fleischmann (SV Tann).

Der 1. FC Kaiserslautern spielte mit: Ronnie Hellström (46. Sepp Stabel); Peter Schwarz (46. Reinhard Meier), Hans-Peter Briegel (46. Uwe Mackensen), Wolfgang Wolf (46. Michael Schuhmacher), Hans-Günther Neues, Reiner Geye, Werner Melzer (46. Seppl Pirrung), Wagner, Hannes Bongartz (46. Hannes Riedel), Benny Wendt (46. Bernd Dobiasch), Klaus Toppmöller.

Die Statistik: Schiedsrichter: Hermann Dücker (TSG Mackenzell). Zuschauer: 2000. Tore: 0:1 Klaus Toppmöller (4.), 0:2 Reiner Geye (20.), 0:3 Reiner Geye (29.), 0:4 Klaus Toppmöller (44.), 0:5 Wagner (51.), 0:6 Bernd Dobiasch (53.), 0:7 Reiner Geye (55.), 0:8 Wagner (60.), 0:9 Hannes Riedel (62.), 0:10 Klaus Toppmöller (64.), 0:11 Bernd Dobiasch (67., Foulelfmeter), 0:12 Uwe Meckensen (68.), 0:13 Wagner (71.), 0:14 Bernd Dobiasch (87.).

Kommentieren