Routinier macht Schluss, viele Talente springen ein

11. Mai 2023, 18:30 Uhr

Überreden wird schwierig: SVS-Kapitän Sebastian Bott (Dritter von rechts) plant das Ende seiner Laufbahn. © Memento36

Wer hätte wohl gedacht, dass der SV Steinbach vier Spieltage vor Schluss den Hessenliga-Klassenerhalt endgültig bejubeln darf? Die Planungen für die neue Saison laufen jedenfalls auf Hochtouren – und fassen den Steinbacher Weg perfekt zusammen. 

Maximilian Scholz (Barockstadt II), Marlon Weitz (Hohenroda), Nils Hartung (Oberrode), Tiaqo Queiros und Tim Budesheim (beide Sickels) heißen die fünf Neuzugänge, die der SV Steinbach bereits unter Dach und Fach gebracht hat. Fünf U21-Spieler, die auf höherem Niveau – ganz zu schweigen von der Hessenliga – kaum bis gar keine Erfahrung gesammelt haben. „Wir gehen unseren Steinbacher Weg voller Überzeugung. Über viele Jahre folgen wir nun schon dieser Strategie – und haben mit vielen dieser Spieler bislang ein gutes Händchen gehabt und super Erfahrungen gesammelt“, erklärt Hugo Kochanski aus dem Führungsteam die Steinbacher Transferpolitik.

Hessenliga: Hugo Kochanski über den Steinbacher Weg

Spieler wie die Verteidiger Alin Neacsu oder Thore Hütsch hätten bewiesen, dass ein Schritt von einer kleineren Spielklasse in die Hessenliga möglich ist. Andere, wie Petr Paliatka, Philipp Bagus oder Max Stadler, haben ihre ersten Erfahrungen im Seniorenbereich beim SVS gesammelt und sind dabei zu Leistungsträgern gereift. Allesamt Vorbilder für das neue Quintett, über das Kochanski sagt: „Jeder wird seine Chance bekommen. Am Ende wird sich die Qualität durchsetzen.“ Dass der SV Steinbach nicht die finanziellen Möglichkeiten habe, um mit vielen anderen Hessenligisten zu konkurrieren, ist ohnehin klar.

Umso glücklicher sind die Verantwortlichen, „dass wir in der glücklichen Lage sind, dass die Leistungsträger nahezu alle bleiben“. Petr Kvaca zieht es nach zehneinhalb Jahren als spielender Co-Trainer zu Gruppenligist FT Fulda , außerdem hat Kapitän Sebastian Bott signalisiert, seine Laufbahn zu beenden. „Vielleicht können wir ihn noch umstimmen, große Hoffnung habe ich aber nicht. Sein Verlust tut uns natürlich weh“, sagt Kochanski über den 30-jährigen Ur-Steinbacher, der immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte.

Dafür kann der Kapitän die Saison ziemlich sicher mit dem Klassenerhalt beenden. Mit einem Sieg am Sonntag gegen Neuling Unter-Flockenbach, gegen den der SVS nach der wohl schwächsten Saisonleistung beim 1:4 im Hinspiel etwas gutzumachen hat, könnten allerletzte Zweifel beseitigt und andere Ziele gesteckt werden. „Ein einstelliger Tabellenplatz wäre super, Platz zehn oder elf aber nicht weniger gut. Wir spielen eine überragende Saison, hatten nie wirklich etwas mit dem Abstieg zu tun“, hebt Kochanski hervor.

Das würde der SV Neuhof auch gerne über sich behaupten, dem am Samstag bei Bayern Alzenau wohl nur ein Sieg so richtig weiterhilft.

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