... und am Ende nur Verlierer

24. Mai 2023, 23:20 Uhr

Meik Voll kann es nicht glauben. Seine SG Ehrenberg gewinnt zwar, aber hat dennoch im Abstiegskampf kaum mehr Chancen. © Charlie Rolff

Die SG Ehrenberg hat den Abstieg in der Verbandsliga Nord mit einem 1:0-Heimsieg gegen den TSV Wabern abgewandt. Doch glückliche Gesichter suchte man vergebens, weil in Nordhessen irre Dinge passierten.

Als in der zweiten Halbzeit durchsickerte, dass Abstiegskandidat SG Klei./Hun./Doh. mit 4:1 gegen Aufstiegskandidat SG Bad Soden führt, war allen am Seifertser Sportplatz die gute Laune genommen. Sowohl die SG Ehrenberg als auch der TSV Wabern mussten nach Abpfiff bedröppelt feststellen, dass am Mittwochabend die Ausgangsposition zwei Spieltage vor Schluss nicht verbessert werden konnte. Insbesondere für die Hausherren ärgerlich, denn mit dem Sieg rückte die SGE auf zwei Punkte an Wabern heran und hätte Klei./Hun./Doh. verloren, wäre es der gleiche Abstand gewesen. So aber bleibt es bei vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und fünf Punkte auf den direkten Klassenverbleib.

Ehrenberg schlägt Wabern, aber beide Teams stehen als Verlierer da

„Was andere machen, können wir nicht beeinflussen. Aber natürlich fehlen einem die Worte“, sagte SGE-Trainer Meik Voll angesprochen auf das Ergebnis in Nordhessen. Viel lieber richtete er den Blick auf seine Mannschaft: „Wir machen unsere Hausaufgaben und wenn es am Ende nicht reichen sollte, wollen wir dennoch mit erhobenem Haupt runter gehen. Zumal ich nie irgendetwas Negatives über meine Mannschaft sagen würde. Wir haben in dieser Saison viele Hürden genommen und gemeinsam gefightet. Was wir in unserem kleinem Team – Spieler und Staff – arbeiten, das ist irre. Und bei den wenigen Fans, die immer dabei sind, kann ich mich auch nur bedanken.“

Dass der Klassenerhalt noch möglich ist, liegt an einer couragierten Leistung gegen Wabern. Von Beginn an war beiden Teams anzumerken, dass niemand verlieren darf. Entsprechend war die Marschroute, Fehler zu vermeiden. Torchancen ließen lange auf sich warten, die größeren hatte Ehrenberg in Form von Sven Bambey und Maxim Meister im Doppelpack. Auf Waberner Seite war allen voran Patrick Herpe der Problembereiter für die Rhöner, denn Herpe arbeitete konsequent mit dem Körper und verteilte die Bälle. Nach der Pause war Ehrenberg drückender, kam aber trotz Überzahl – Martin Mühlberger sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (57.) – zu wenig in gute Abschlusssituationen. Einmal aber kamen die Rhöner in den Strafraum und prompt traf Marius Bublitz (66.). Wabern fand in der Folge keine Lücken, Ehrenberg spielte die Angriffe zu ungenau aus und musste in der Schlussphase noch den Ausfall von David Wollny verkraften (85.). Ebenfalls mit der Ampelkarte ausgestattet wird er gegen Sandershausen fehlen.

Die Statistik:

SG Ehrenberg: Voll; Hartung, Dinkel, Beck, Scheffler – Kemmerzell, Ma. Schäfer – Meister (74. Hillenbrand), Bambey (90. Topmöller), Bublitz (90.+3 Schmitt) – Wollny. TSV Wabern: Elgaz; Kördel (75. Splietorp), Amert, Wendel, Bergmann (83. Dittmar) – Schluckebier (67. Neumann) – Mühlberger, Schmeer, Herdt (79. Korell), Müller – Herpe. Schiedsrichter: Philipp Götzl (FC Germania Großkrotzenburg). Zuschauer: 124. Tor: 1:0 Marius Bublitz (66.). Gelb-Rote Karten: Martin Mühlberger (57., Wabern), David Wollny (85., Ehrenberg).

Kommentieren
Vermarktung:

Mehr zum Thema

Wettbewerbe

Mannschaften