Die Tränen konnte Julian Rohde nicht unterdrücken

01. Juni 2023, 06:12 Uhr

Mario Rohde (links) verabschiedet Bruder Julian Rohde. © Siggi Larbig

Den Evergreen im Endspiel gab es im Bitburger-Kreispokal Lauterbach/Hünfeld zuletzt vor fünf Jahren. Heute ist es wieder so weit: Verbandsliga-Meister Hünfelder SV empfängt um 19 Uhr den Hessenligisten SV Steinbach.

Und insbesondere für einen Protagonisten ist das Spiel keines wie jedes andere: HSV-Kapitän Julian Rohde bestreitet sein letztes Heimspiel für die Haunestädter, bevor er in wenigen Wochen seinen Dienst als Spielertrainer bei Gruppenliga-Absteiger FT Fulda antritt. 

Bitburger-Kreispokal: HSV spielt im Evergreen gegen Steinbach

Für Rohde waren bereits die vergangenen Wochen extrem emotional und erreichten am Sonntag den vorläufigen Höhepunkt. Nachdem Rohde vor der Partie von seinem Bruder, Mario Rohde ist Fußballabteilungsleiter beim HSV , verabschiedet worden war, wechselte Trainer Johannes Helmke seinen Kapitän in der Schlussphase aus. Rohde übergab Keeper Benedikt Kaiser die Binde und wurde auf dem Weg zur Auswechslung von der Tribüne frenetisch gefeiert. Tränen bahnten sich ihrer Wege. „Ich habe noch versucht, nicht zu heulen, aber das ging einfach nicht“, sagt Rohde lachend und fügt an: „Da darf man auch mal emotional werden, finde ich.“ 

Rohde, gebürtiger Schlotzauer, wechselte bereits in der Jugend zum HSV, verdiente sich eine ersten Meriten in der zweiten Mannschaft, mit der er 2011 Gruppenliga-Meister wurde. Später startete er bei der ersten Mannschaft durch und wurde 2015 schon einmal in Hünfeld verabschiedet. Drei Jahre spielte er ausgerechnet für den Lokalrivalen Steinbach , bevor ihn Bruder Mario zurückholte und er nach seiner Rückkehr 2018 prompt zum Mannschaftskapitän ernannt worden war. Das blieb er bis heute. 

Um seine Erlebnisse beim HSV zusammenzufassen, reichten ihm keine drei Sätze, vielmehr könne er Stoff für drei Bücher liefern. Dem Serienmeister Rohde, der fünfmal den Verbandsliga-Titel als Spieler errang und zusätzlich die Gruppenliga-Meisterschaft feierte, bleiben insbesondere die Titelgewinne im Kopf. Und vor allem der aktuelle: „Das war schon eine sehr spezielle Saison, weil uns nach dem Abstieg und Umbruch nicht viele ganz oben auf der Rechnung hatten, wir zwischenzeitlich auf Platz acht lagen und am Ende doch total souverän Meister geworden sind.“

Nun geht er mit Wehmut, will aber heute Abend noch zwei Titel entgegennehmen. Vor dem Spiel aus den Händen von Verbandsliga-Klassenleiter Erhard Zink die Meisterurkunde und nach dem Spiel aus den Händen von Pokalspielleiter Bernd Kraft den Kreispokal. „Leicht wird es nicht, Steinbach hat eine starke Saison gespielt und in dem Duell steckt im viel Prestige“, weiß Rohde besser als jeder andere. 

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