Bekommt Papa Schmeer Nerven der Rasselbande beruhigt?

06. Juni 2023, 06:23 Uhr

Sebastian Schmeer ist eine Legende des KSV Hessen Kassel. Jetzt will er den Junglöwen helfen. © Johannes Götze

Wenn die SG Freiensteinau am Mittwoch (19 Uhr) zum bis dato größten Spiel der Vereinsgeschichte gen Nordhessen reist, ist nicht nur der Gegner mit dem KSV Hessen Kassel II ein richtiger Name, vielmehr steht bei dem Gastgeber, der Vizemeister in der Gruppenliga Kassel II wurde, der Starstürmer Nordhessens auf dem Platz.

Die Karriere von Sebastian Schmeer hat einige Highlights erlebt: Er erzielte im August 2016 das Tor des Monats, stand beim Hessenliga-Rekordspiel des KSV Hessen Kassel gegen den KSV Baunatal auf dem Platz, bestritt mit dem KSV Hessen Aufstiegsspiele zur 3. Liga und hat beim Kassler Sportverein dank 248 Ligaspielen und 79 Toren ohnehin Legendenstatus. Seit Winter ist er nach zweieinhalbjährigem Abstecher zum KSV Baunatal zurück bei den Löwen , spielt aber seither „nur“ im Gruppenliga-Team, das am Mittwoch gegen die SG Freiensteinau den ersten Schritt in Richtung Verbandsliga gehen will.

KSV Hessen Kassel II um Sebastian Schmeer empfängt Freiensteinau

„Es war klar, dass ich irgendwann zurück nach Kassel kehren werde. Dass der Wechsel im vergangenen Winter stattfand, liegt daran, dass ich helfen sollte, der zweiten Mannschaft zum Aufstieg zu verhelfen“, erklärt der 36-jährige Schmeer im Gespräch mit torgranate.de. Dies gelang aber bislang nur in Teilen, denn zum Titelgewinn langte es in der Gruppenliga hinter Meister SV Reichensachsen nicht. Beide Topspiele verloren die Junglöwen sang- und klanglos. Schmeer, der zehn Tore seit der Winterpause erzielt hat, versucht hierfür Gründe zu finden: „Wir sind fußballerisch sicherlich die beste Mannschaft der Liga gewesen, auch besser als Reichensachsen. Aber wir sind eben eine extrem junge Mannschaft, die gegen echten, körperbetonten Erwachsenenfußball noch Probleme hat.“

Und genau das erwartet Schmeer gegen Freiensteinau. Zuletzt machte er sich schlau über den Gegner und stellte hierbei fest: „Das ist wohl ein eingeschworener Haufen, der vor der Saison die Hohmann-Brüder aus Flieden geholt hat. Die werden über Mentalität, Zweikämpfe und Geschlossenheit kommen. Wir sind fußballerisch wahrscheinlich besser, können schon richtig kicken, aber zu diesem Punkt muss es erst einmal kommen.“ Damit dies gelänge, müsse Schmeer in den kommenden Tagen noch viele Gespräche mit den jungen Spielern führen, um deren Nerven zu beruhigen und für eine gewisse Lockerheit zu sorgen.

Er selbst freut sich trotz mehr als 15-jähriger höherklassiger Erfahrung extrem auf das Spiel: „Bei uns auf dem G-Platz kann schon auch eine ganz besondere Stimmung herrschen, vor allem wenn die Fans unseres Regionalliga-Teams kommen. Ich bin mir sicher, dass das schon stimmungsgewaltig wird. Aber um tatsächlich aufzusteigen, ist der Weg weit.“ Zunächst müssten die Junglöwen in Hin- und Rückspiel die SG Freiensteinau besiegen und dann das Endspiel gegen Eintracht Baunatal oder SC Willingen auf neutralem Platz für sich entscheiden.

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