Gegen Lyon: Warum Eintracht gerne nach Frankreich reist
Frankfurt - Zweifellos stellt Olympique Lyon den bislang stärksten Gegner dar, den Eintracht Frankfurt in der laufenden Europa League -Saison zu bewältigen hat. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten, die den französischen Traditionsclub in der Ligue 1 um das Überleben kämpfen lassen, bleibt die Qualität der Mannschaft, die seit acht Spielen ungeschlagen ist , für das Spiel gegen die Hessen am 12. Dezember unbestritten hoch.
Lyon hat eine stark besetzte Offensive
Die Mannschaft von Lyon ist mit namhaften Spielern wie Rayan Cherki, Georges Mikautadze, Gift Orban und Kapitän Alexandre Lacazette in der Offensive stark besetzt. Zudem sind mit Innenverteidiger Moussa Niakhate, ehemals Mainz 05, und Corentin Tolisso vom FC Bayern München zwei bekannte Gesichter aus der Bundesliga im Team. Der Marktwert der Mannschaft wird auf etwa 240 Millionen Euro geschätzt. Das Groupama-Stadion, das 60.000 Zuschauer fasst, kann sich in ein wahrer Hexenkessel verwandeln .
Allerdings sollte ein Blick in die Vergangenheit Eintracht Frankfurt ein gutes Gefühl vermitteln. Nur einmal mussten die Hessen gegen einen französischen Gegner vorzeitig aufgeben: 1980/81 verloren sie in der dritten Runde als amtierender UEFA-Cup-Sieger gegen den FC Sochaux, der sich aufgrund der Auswärtstorregel durchsetzen konnte (4:4). 1974/75 gelang es den Hessen, den AS Monaco im Europapokal der Pokalsieger zu besiegen (1:1/3:0).
Eintracht mit erfolgreichen Reisen nach Frankreich
In den letzten elf Jahren haben die Reisen nach Frankreich dem Verein einige besondere Momente beschert. 2013 gab es die Invasion in Orange bei Girondins Bordeaux. Nach einem 3:0-Sieg im ersten Gruppenspiel qualifizierte sich die Mannschaft durch einen 1:0-Sieg am vorletzten Spieltag für die K.o.-Phase. 2018 gelang es der Eintracht, sich beim Geisterspiel in Marseille mit 2:1 durchzusetzen und unter dem damaligen Trainer Adi Hütter einen Lauf zu starten, der erst im Halbfinale an der Stamford Bridge beim FC Chelsea nach einem tragischen Elfmeterschießen endete. Eine kleine Randnotiz: Das zweite Gruppenspiel gegen Olympique gewann man deutlich mit 4:0.
2019 musste sich Eintracht Frankfurt durch drei Qualifikationsrunden kämpfen. RC Straßburg war die letzte Hürde. Gegen die Elsässer musste im Rückspiel eine 0:1-Niederlage aufgeholt werden. Es wurde ein denkwürdiger Donnerstagabend im Stadtwald. Ante Rebic erzielte das Führungstor und wurde in seinem letzten Spiel für die Eintracht vom Platz gestellt. Am Ende stand ein 3:0-Sieg und die erneute Teilnahme an der Europa League.
Vor allem Marseille war chancenlos gegen die Eintracht
2022 war Marseille erneut ein Gruppengegner, diesmal jedoch in der Champions League. Der 1:0-Sieg im Stade Velodrome war der erste Erfolg in der Königsklasse der Frankfurter Geschichte. Die Begleitumstände des Spiels (ein schwer verletzter Fan, Jagdszenen in der Innenstadt nach dem Abpfiff) ließen den Erfolg zunächst in den Hintergrund treten. Das 2:1 im Rückspiel öffnete jedoch die Tür zum Achtelfinale.
Die Statistik gegen französische Teams ist sehr positiv: Neun Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen in zwölf Spielen bei 25:9 Toren. Auch auswärts ist die Bilanz pro Eintracht: Drei der sechs Begegnungen wurden gewonnen, bei einem Unentschieden und zwei Niederlagen. Sollten die Frankfurter in Lyon den nächsten Sieg feiern, wäre ihnen der Einzug ins Achtelfinale - angesichts von dann 16 Punkten - wohl kaum noch zu nehmen. Die beiden Spiele ohne Sieg (in Leipzig 0:3 und gegen Augsburg 2:2) sollten daher das gute Gefühl nicht trüben.
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