"Ab morgen geht die ganze Konzentration dann aber wieder auf das nächste Spiel bei Hessen Hersfeld", schränkte er die "Lizenz" für eine möglicherweise feuchtfröhliche Feier dann doch etwas ein: "Das ist ein absolutes Risikospiel für uns. Da können wir nur bestehen, wenn wir hochkonzentriert zur Sache gehen. Wir haben uns jetzt einen kleinen Puffer nach hinten verschafft. Den wollen wir natürlich weiter ausbauen." Für die Partie bei Gruppenliga-Schlusslicht Hessen Hersfeld steht voraussichtlich der gleiche Kader wie in Schlitz zur Verfügung. Ein kleines Fragezeichen ist noch hinter den Einsatz von Markus Klein zu setzen, dem kurz nach seiner Einwechslung ein Schlitzerländer die Stollen ins Knie rammte.

Vor diesem Wochenende wäre Seker wohl mit vier Punkten zufrieden gewesen. Nun hat er bereits drei eingeheimst: "Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir schon spielbestimmend. Nach der Pause kam Schlitzerland etwas stärker auf, hat aber nur mit langen Bällen operiert und sich keine allzu großen Chancen erarbeitet. Nach dem Ausgleich haben wir genau die richtige Antwort gegeben und das Spiel von daher auch verdient gewonnen." Die Gäste waren nach einem Freistoß von Routinier Marco Link in Führung gegangen. Dieser fand den Kopf von Erkan Yamuk, der dem Ball die entscheidende Richtungsveränderung gab. Kurz nach dem Seitenwechsel besaß Sven Köhler die große Chance zum 2:0, legte sich das Leder aber zu weit vor, so dass Marcel Treder klären konnte.

Wenig später wurden die verstärkten Schlitzerländer Angriffsbemühungen mit dem Ausgleich belohnt. Jonas Hahn traf aus gut zwölf Metern Entfernung. Die Gastgeber drängten weiter, agierten vor dem gegnerischen Gehäuse aber zu ungenau und wurden durch einen Gästekonter bestraft, der sich letztlich als spielentscheidende Szene herauskristallisieren sollte. Marcel Zintel wurde sehr schön freigespielt und rannte alleine auf Treders Gehäuse zu. Der bereits umkurvte Keeper zog daraufhin die Notbremse, indem er als letzter Mann die Notbremse zog. Schiedsrichter Bierau zeigte den Regeln entsprechend sofort auf den Punkt und Treder die Rote Karte. Da Schlitzerland kein Ersatztorhüter zur Verfügung stand, streifte sich Feldspieler Vladan Misof das Torwarttrikot über. Gegen Marco Links anschließenden Strafstoß wäre aber auch Manuel Neuer chancenlos geblieben.

Danach warf Schlitzerland in Unterzahl mit dem Rücken zur Wand stehend nochmals alles nach vorne und handelte sich den ein oder anderen Konter ein. Yamuk und Link nutzten jetzt eiskalt den Umstand aus, dass zwischen den Pfosten des Gehäuses der Gastgeber kein etatmäßiger Torhüter stand und machten die drei im Hinblick auf den Klassenerhalt eminent wichtigen Punkte dingfest.

Schlitzerland. Treder; D. Wahl (46. Suppes), Misof, Trabes, Hahn, T. Wahl (60 Seyyed Vossoughi), Matthes, Hampl, Fladung, Rippl, Kirchner.
Schlüchtern/Elm: Zarnack; Nix, Quamr (88. Klein), Theodor, Schulz, Yamuk (82. Hofmann), Köhler (73. Lenz), Link, Zintel, Eurich, Lotz.
Schiedsrichter: Fabian Bierau (Biedenkopf). Zuschauer: 180. Tore: 0:1 Erkan Yamuk (27.), 1:1 Jonas Hahn (51.), 1:2 Marco Link (66., Foulelfmeter), 1:3 Erkan Yamuk (79.), 1:4 Marco Link (85.). Rote Karte: Schlitzerlands Marcel Treder wegen einer Notbremse (65.). rd.