Verbandsliga Nord

Slapstick-Einlage rettet HSV

14. August 2022, 15:40 Uhr

Nicht nur im Kopfballduell obenauf: Karlo Vidovic und der Hünfelder SV haben sich knapp gegen Lukas Illians TSG Sandershausen durchgesetzt. Foto: Siggi Larbig

Was für ein bitterer Nachmittag für die TSG Sandershausen: Beim Hünfelder SV unterlag die Elf von Daniel Christl aufgrund zweier ganz später Tore mit 0:2 (0:0). Und insbesondere über das Zustandekommen des ersten Treffers dürfte noch ein paar Tage gesprochen werden.

Mit viel Elan und tendenziell unlauteren Mitteln im Zweikampf eroberte sich Hünfelds Marcel Dücker den Ball, zog in den Strafraum, drosch das Leder in einer völlig unübersichtlichen Situation in die Mitte, wo er TSG-Linksverteidiger David Altschmied traf, von dessen Körper der Ball gegen Jonas Preilowskis Körper und letztlich ins Tor sprang. Ein Eigentor der unglücklichsten Sorte. Drei Minuten waren da noch regulär zu spielen. Weit in der Nachspielzeit spielte der HSV schließlich noch einen Konter zu Ende und sicherte sich nach der Auftaktpleite in Dörnberg einen schmeichelhaften Dreier.

„Das ist schon brutal. Ich denke, dass wir Minimum einen Punkt verdient hatten. Am Ende haben wir vielleicht dem hohen Aufwand in der ersten Halbzeit Tribut gezollt, weil wir da ausschließlich Vollgas gegangen sind“, resümierte Gästetrainer Daniel Christl, der allerdings nur Positives mit auf die Heimfahrt nehmen will: „Wenn sich so ein Gegner nach so einem Spiel so freut, dann wissen, wir, dass wir einen tollen Job gemacht haben.“

Slapstick pur bei Hünfelds Führung

Und Christl traf in seiner Analyse in vielen Punkten ins Schwarze: Rund eine Stunde lang war der Gast das bessere Team – in allen Belangen. Sandershausen war spielfreudiger, bissiger, investierte mehr und hatte die besseren Torgelegenheiten. Die beste vergab Emre Bicer, als HSV-Keeper Benedikt Kaiser mit einer klasse Reaktion das 0:1 verhinderte (34.).

Doch nach rund einer Stunde ließen die Körner beim Gast merklich nach, der HSV minimierte die Fehlpassquote erheblich und gab nun den Ton an. „Das bleibt hängen. Und genauso Spiele musst du gewinnen. Mehr habe ich auch im obligatorischen Kreis nach dem Spiel nicht gesagt, weil wir uns für eine ausführliche Analyse viel Zeit nehmen müssten“, sagte HSV-Trainer Johannes Helmke, der aufgrund der Phase ab Minute 60 und einigen klaren Chancen auch von einem „verdienten Sieg“ sprach.

Die Statistik:

Hünfelder SV: Kaiser; Häuser, Dücker, Fuß, Schilling – Zentgraf, Rohde (46. Witte) – Lovakovic (78. Zöll), Vogler (63. Krieger), Fröhlich – Vidovic (90. Mujezinovic).
TSG Sandershausen: John; Bicer, Pritsch, Luis, Altschmied – Akman (73. Ghebrekidus), Karakuz (68. Karakuz), Illian, Kunz (82. Gleim) – Billing, Bicer.
Schiedsrichter: Malte Sattler (Eintracht Stadtallendorf).
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Jonas Preilowski (87., Eigentor), 2:0 Leon Zöll (90.+5).