Spektakuläres Fußballfest am Freitagabend

Verbandsliga Süd: Bad Vilbel und TG Friedberg trennen sich 3:3

21. April 2017, 23:09 Uhr

Bad Vilbel und Türk Gücü Friedberg boten den 240 Zuschauern ein Fußballfest. Foto: Pedro Acebes.

Der FV Bad Vilbel und Türk Gücü Friedberg boten den 240 Zuschauern im Wetterauer Derby im traditionellen Freitagsspiel der Verbandsliga Süd ein spektakuläres Fußballfest. Beim 3:3 (2:2) zwischen den beiden Kontrahenten war alles geboten, was ein spannendes Spiel ausmacht. Sechs Tore, ein vergebener Elfmeter und zwei Platzverweise rundeten den rundum gelungenen Abend ab. Mit dem am Ende leistungsgerechten Remis mussten sich dann auch beide Teams anfreunden.

FV Bad Vilbel - Türk Gücü Friedberg 3:3 (2:2)

Bad Vilbel erwischte gegen die TGF einen Traumstart und lag nach 14 Minuten schon mit 2:0 in Führung. Benjamin Sabic mit einem Schlenzer ins rechte Eck eröffnete den Torreigen am Niddasportfeld (12.). Zwei Minuten danach war Thorben Knauer auf seinem Weg vom Mittelfeld in den Strafraum der Friedberger nicht zu stoppen. Ajdin Maksumic steckte durch auf Alexander Bauscher, der auf 2:0 stellte (14.). Und das war erst der Anfang eines spektakulären Fußballabends. Denn die TGF war nach dem Rückstand bemüht, eine schnelle Reaktion zu zeigen und die kam dann von den Friedbergern auch schneller als erwartet. Baris Odabas fungierte dabei über die rechte Seite als Vorbereiter und Masse Bell Bell war in der Mitte der Vollstrecker zum 2:1 (18.). Doch damit nicht genug. Über Emre Kadimli rollte schon der nächste Angriff auf das Tor der Gastgeber zu, wieder fand der Ball den Weg auf den rechten Flügel zu Odabas. Dessen präzise Flanke köpfte Bell Bell mit seinem zweiten Treffer zum 2:2 ein (24.). Vier Tore in nur zwölf Minuten, die beiden Teams legten dann erstmal bis zur Halbzeit eine Atempause ein und ließen sowohl die Akteure, als auch die begeisterten Zuschauer durchatmen. "Wir haben überragend angefangen und hatten die klarere Spielanlage. Zudem hatten wir die klareren Chancen am Anfang. Nach dem 2:0 haben wir bei beiden Gegentoren unnötige Fehler gemacht, wobei der Gegner schöne Tore gemacht hat. Dadurch haben wir den Gegner ins Spiel gebracht", kritisierte Bad Vilbels Trainer Amir Mustafic.

TGF-Trainer Mustafa Fil analysierte hinterher: "Wir wollten einen Punkt mitnehmen und den haben wir jetzt mitgenommen. Darüber sind wir glücklich. Wir haben bei der spielstärksten Mannschaft der Liga einen Punkt mitgenommen. Wenn Du nach dem 2:0 so zurückkommst und hier zwei überragende Tore machst über die Außen, dann ist das schon eine tolle Sache". Denn nach der Pause kam Friedberg noch engagierter aus der Kabine. Der Freistoß von Baris Özdemir wurde zunächst durch einen Kopfball verlängert. Den Abpraller köpfte TGF-Kapitän Masih Saighani in die Maschen und Friedberg lag plötzlich mit 3:2 vorne (47.). "Danach waren wir am Drücker", stellte Fil fest. Sechs Minuten nach der Führung mussten die Gäste aber eine Schrecksekunde überstehen, denn plötzlich gab es wie aus dem Nichts nach einem Kontakt an Bauscher Elfmeter für die Hausherren.

Mustafa Fil: "Kompliment an meine Mannschaft, nach dem 0:2-Rückstand so zurückzukommen"

Bauscher trat selbst vom Punkt an und konnte TGF-Torhüter Kamber Koc nicht überwinden (53.). Der Tabellendritte setzte seinen Dauerdruck aber fort und kam durch einen wunderbaren Distanzschuss von Ajdin Maksumic aus 28 Metern in den Winkel zum 3:3-Endstand (65.). "Der Spieler verspürt keinen Druck und trifft den Ball wunderbar in den Winkel", staunte selbst Gästetrainer Mustafa Fil, der anmerkte: "Danach wurde der Boden immer tiefer und es wurde immer schwerer. Aber ich mache hier meiner Mannschaft ein Kompliment. So zurückzukommen nach einem 0:2 und das in ein 3:2 umzumünzen, das ist toll. Das 3:3 geht für beide Seiten in Ordnung. Wir sind aber weiter mitten im Abstiegskampf. Wir haben hier aber eine ganz tolle Partie gesehen. Kompliment an beide Teams für das gezeigte Spiel". Die Schlussphase sollte dennoch genauso packend werden wie das ganze Spiel, nur fielen dann keine Tore mehr. Vielmehr stellte Schiedsrichterin Susanne Grams aus Waldaschaff mit Alexander Bauscher (81.) und Ajdin Maksumic (90./+2) noch zwei Vilbeler mit Gelb-Roten Karten vom Platz. Mustafic haderte vor allem mit dem dritten Gegentreffer: "Meiner Meinung nach war das Abseits. So habe ich das gesehen. Ich bin bestätigt worden von den Zuschauern, die auf Ballhöhe waren. Das kann man aber nicht ändern. Wir haben dann weiter nach vorne gespielt und die zweite Halbzeit voll und ganz dominiert. Deswegen hätten wir den Sieg verdient gehabt".

Der verschossene Elfmeter von Bauscher ärgerte diesmal Mustafic: "Das ist schon der dritte in letzter Zeit. Das kostet uns Punkte. Das wären allein durch die letzten beiden vier Punkte mehr gewesen und schau mal, wo wir dann stehen würden. Das tut weh und das ist bitter, aber wir machen weiter". Der Vilbeler Coach meinte, dass "Friedberg unser Tempo in der zweiten Hälfte nicht mitgehen konnte und deswegen haben wir auch mehr für das Spiel gemacht und hätten letztlich den Sieg mehr verdient gehabt". Zu den beiden Platzverweisen äußerte sich der Coach: "Zur ersten Gelb-Roten Karte kann ich nichts sagen. Vielleicht hat Bauscher etwas gesagt, da kann ich nichts sagen. Aber der Platzverweis gegen Maksumic ist eine Frechheit, das hat jeder gesehen, dass da nichts war. Aber wir müssen das jetzt so akzeptieren und es geht weiter". Die Gewinner waren aber letztlich die 240 Fans, die ein tolles Fußballspiel erleben durften.

Die Statistik:

FV Bad Vilbel: Orband – Geh, Grüter, Babic – N.Uslu, Emmel, Sabic (90./+1 Barkok), Knauer – Osman (68. Filipovic), Bauscher, Maksumic - Trainer: Amir Mustafic.
Türk Gücü Friedberg: Koc – Saighani, Weigand, Gültekin – Bidou, El Mai Mouni (42. Usic), Kadimli, Odabas – Acikel (75. Idic), Özdemir, Bell Bell - Trainer: Mustafa Fil/Gültekin Cagritekin.

Schiedsrichterin: Susanne Grams (Waldaschaff).
Zuschauer: 240.
Tore: 1:0 Benjamin Sabic (12.), 2:0 Alexander Bauscher (14.), 2:1 und 2:2 Masse Bell Bell (18./24.), 2:3 Masih Saighani (47.), 3:3 Ajdin Maksumic (65.).
Gelb-Rote Karten: Alexander Bauscher (Bad Vilbel/81.), Ajdin Maksumic (Bad Vilbel/90.+2).
Besonderes Vorkommnis: Friedbergs Torhüter Kamber Koc hält Foulelfmeter von Bad Vilbels Alexander Bauscher (53.).

Autor: Pedro Acebes

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