torgranate-Check: TSV Lehnerz - Titel nicht ausgeschlossen

25. Juli 2014, 16:30 Uhr

Angreifer Dominik Rummel (blau) spielte in der Vorbereitung ganz stark auf. Foto: Charlie Rolff

Pünktlich zur neuen Saison wollen wir die Hessenligisten dem torgranate-Check unterziehen. An der Reihe ist nun der TSV Lehnerz.

Wie lief die Vorbereitung?

Auf den ersten und auch den zweiten Blick reibungslos. Trainer Henry Lesser hatte fast immer alle Akteure am Start, auch im Trainingslager am Störmthaler See in Leipzig. Es gab zudem keine einzige ernsthafte Verletzung. Die Spiele wurden fast alle gewonnen, selbst Ligakonkurrent Stadtallendorf wurde dank eines 4:0 deutlich in die Schranken gewiesen. Sonst endet dieses immer wiederkehrende Spiel ja stets 1:0 oder 0:1. Einziger Makel: Der sonst so sichere Elfmeterschütze Patrick Lesser verballerte im Pokal gegen Rückers gleich zwei Strafstöße in einem Spiel. Mal sehen, ob er sich auch den nächsten wieder nimmt.

Wie sind die Neuen drauf?

Leon Pomnitz ist noch ein echter Jungspund, konnte in der Junioren-Bundesliga aber schon reichlich Erfahrung beim 1. FC Köln sammeln. Als "Zehner" Osthessen verlassen, kehrte der 19-Jährige als Linksverteidiger zurück. Er macht einen gelassenen Eindruck, kann sich selbst einschätzen und ist nicht überheblich. Er kämpft mit David Bettendorf, der vom Auslandssemester zurückgeht und zumindest ein "halber" Neuzugang ist, um den Platz in der Kette. Mit Mirko Tanjic ist ein echter "Neuner" zum TSV gekommen. Bislang hat er noch nicht getroffen, er bekommt die harte Schule von Coach Henry Lesser in der Vorbereitung zu spüren. Der Ex-Baunataler wird sich wohl erstmal hinter Dominik Rummel anstellen müssen, der konnte seinen Lauf aus der Rückrunde mit in die Vorbereitung retten. Von den drei Jugendspielern aus dem eigenen Stall - Andre Vogt, Michael Wiegand und Maximilian Balzer - kann eine Menge erwartet werden. Gerade Vogt, der sogar noch A-Jugend spielen dürfte, könnte in der Offensive richtig durchstarten. Allein schon wegen seiner Schusstechnik ist er eine Waffe.

Wie schmerzlich sind die Abgänge?

Dennis Nuspahic wird vor allem als exzellenter Standardschütze eine kleine Lücke hinterlassen. Mit Renato Tusha, Pierre Mistretta und Andre Vogt ist allerdings auch reichlich Ersatz für die Spielmacherposition vorhanden. Immerhin 17 Einsätze verbuchte Nuspahic in der vergangenen Serie. Nicht nur sportlich, auch menschlich wird Stani Szylagi fehlen. Der in die Jahre gekommene Slowake musste in der vergangenen Serie oft verletzt oder gesperrt passen, war aber abseits des Feldes ein ganz wichtiger Akteur. Cino Schwab, Maxi Müller und Jan-Henrik Wolf spielten in der vergangenen Rückrunde schon keine große Rolle mehr unter Trainer Henry Lesser. Insgesamt ist der Kader in der Qualität damit stärker geworden.

Wo landet Lehnerz?

Die erste Hessenligasaison war mit Platz vier herausragend. Und da lief es im ersten Saisondrittel noch nicht rund. Jetzt haben sich die Spieler an die Klasse gewöhnt, die Mannschaft ist eingespielt und wirkt fit. Wenn der TSV von Verletzungen verschont bleibt, vor allem Patrick Schaaf die Saison wieder voll durchziehen kann, dann ist eine Verbesserung möglich - vielleicht sogar der Titel.

Autor: Johannes Götze

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