Türk Gücü Friedberg startet furios in die englische Woche

Verbandsliga Süd: 3:0-Sieg im Derby gegen Bad Vilbel

23. August 2017, 22:17 Uhr

TGF-Kapitän Florian Decise begrüßt Schiedsrichter Timo Hager. Foto: Pedro Acebes

Mit einem Heimsieg ist Türk Gücü Friedberg in die englische Woche der Verbandsliga Süd gestartet. Beim 3:0 (3:0)-Sieg gegen den alten Wetterauer Rivalen FV Bad Vilbel sammelte die Fil/Cagritekin-Elf die nächsten drei Saisonpunkte ein. Der FV hingegen, der nach den drei Auftaktsiegen als Tabellenführer angereist war, kassierte die erste Niederlage der noch jungen Saison.

Türk Gücü Friedberg - FV Bad Vilbel 3:0 (3:0)

Nach der unerwarteten 0:1-Niederlage bei Viktoria Nidda wollten die Gastgeber auf ihrem kleinen Kunstrasenplatz gut in die englische Woche starten. Und das gelang den Friedbergern durch einen furiosen ersten Durchgang auch. Den Spielverlauf begünstigte natürlich der frühe Führungstreffer der Kreisstädter nach exakt 20 Sekunden durch Torjäger Baris Özdemir. Denn da präsentierte sich die Abwehr der Brunnenstädter reichlich unsortiert und ließ sich mit dem ersten Angriff der Hausherren komplett überrumpeln. "Das hat uns definitiv in die Karten gespielt, weil so ein Tor für unsere Mannschaft leistungsfördernd ist. Wenn man gegen Bad Vilbel ein frühes Tor macht, die auch über die Spielstärke kommen, spielt das natürlich einem in die Karten", analysierte Friedbergs Co-Trainer Gültekin Cagritekin. Friedberg übte von Beginn an großen Druck auf die Gäste aus. Nach einer knappen Viertelstunde hatte TGF bereits vier Ecken zu verzeichnen und gab den Takt vor. Die Gäste versuchten sich vom Schock des frühen Gegentores zu erholen, hielten aber nicht genug dagegen.

Bad Vilbel konnte sich in der Folge ein wenig vom Druck der Hausherren befreien, fand aber keine Mittel im Offensivspiel. Und in der Abwehr begünstigten haarsträubende Fehler zwei weitere Gegentore. In der 27. Minute konnte FV-Torhüter Robin Orband einen Schuss von TGF-Kapitän Florian Decise nur nach vorne abklatschen. Genau vor die Füße von Masse Bell Bell, der unbedrängt zum 2:0 einschob. Und kurz vor der Halbzeit war der quirlige Abdussamed Gürsoy von den Grün-Weißen nicht zu stoppen, lief von der Mittellinie mit dem Ball am Fuß auf das Tor zu und schloss wunderbar zum 3:0 ab (43.). Ansonsten war die unruhige Partie von vielen Fouls und Härte bestimmt, nicht immer waren die Trainer mit den Entscheidungen des Unparteiischen einverstanden. Dazu kamen hin und wieder diverse Diskussionsrunden untereinander, weil die Trainerbänke in unmittelbarer Nachbarschaft positioniert waren und man sich unschwer aus dem Weg gehen konnte.

Bad Vilbel nach der Pause konzentrierter

"Ich will die Leistung von Bad Vilbel nicht schmälern, die waren schon stark. Aber wir haben es extrem gut gemacht. Wir haben zu den richtigen Zeitpunkten die Tore gemacht. In der Summe haben wir auch keine Torchancen des Gegners zugelassen, bis auf die Pfostentreffer. Super Abwehrarbeit, Super Offensivarbeit und darauf kann man aufbauen", war Cagritekin hochzufrieden. Nach der Pause zeigte sich Bad Vilbel konzentrierter, versuchte noch einmal heranzukommen, doch bis auf zwei Pfostentreffer von Dominik Emmel und Fatih Uslu kam nichts produktives zustande. Unter diffusem Flutlicht flachte die Partie immer mehr ab, Friedberg war mit dem Ergebnis hochzufrieden und Bad Vilbel konnte an diesem Abend nicht mehr viel entgegensetzen. Den Gastgebern genügte eine starke erste Halbzeit sowie eine gute Chancenausnutzung zum dritten Saisonsieg. Auf die Frage nach der Erklärung für die klare Niederlage antwortete Bad Vilbels Trainer Amir Mustafic mit einer Gegenfrage: "Was hast Du für eine Erklärung? Ich habe nur gesehen, dass wir nicht dagegen gehalten haben. Wir haben dem Gegner unnötig drei Tore geschenkt. Wenn Du 3:0 hinten liegst, kannst Du hier nichts holen. So einfach ist das, aber das Spiel von Türk Gücü Friedberg hat mich mit Sicherheit nicht begeistert".

Ferner führte der Vilbeler Coach aus: "Wer fährt irgendwo hin, um 3:0 zu verlieren oder überhaupt zu verlieren? Mit der Tabellenführung hatte das nichts zu tun, denn heutzutage kannst Du in der Verbandsliga gegen jede Mannschaft verlieren. Ich unterschätze keine Mannschaft, genauso wenig wie ich ein Team überschätze. Wir sind in der Lage, gegen jede Mannschaft zu gewinnen. Das hat man in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir das Spiel kontrolliert haben. Leider ist nichts zählbares raus gekommen. Wenn Du 3:0 zurückliegst, spielt der Kopf nicht mit. Leider konnten wir die Dinge heute nicht so umsetzen".

Die Statistik:

Türk Gücü Friedberg: Koc - Weigand, Saighani, Effiong, Tesfaldet (87. Bidou), Mezimi (83. Usic), Decise (68. Aljusevic), Bell Bell, Özdemir, Gürsoy, Tewelde - Trainer: Mustafa Fil.
FV Bad Vilbel: Orband - Geh, Babic, N.Uslu, Knauer, Djordjevic (53. F.Uslu), Knell, Maksumic, Sabic (45. Huwa), Emmel, Grüter - Trainer: Amir Mustafic.

Schiedsrichter: Timo Hager (Ginsheim-Gustavsburg).
Zuschauer: 220.
Tore: 1:0 Baris Özdemir (1.), 2:0 Masse Bell Bell (27.), 3:0 Abdussamed Gürsoy (43.).

Autor: Pedro Acebes

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