Wer das Spiel nicht gesehen hat, der mag kaum glauben, dass eigentlich Burghaun nach 52, 53 Minuten klar hätte führen müssen. Gleich vier Hochkaräter ließen die Gäste liegen. Allen voran Florian Dietzel, der einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Er alleine hätte vor der Pause für eine Vorentscheidung zugunsten Burghauns sorgen müssen.

Erstes Beispiel war ein früher Konter, als Trabes noch schlief und Marcel Schwalbach links durchgebrochen war. Dessen Hereingabe muss Dietzel nur reinschieben, schießt aber vorbei (4.). Nur schwer zu entschuldigen war die Szene, in der Dietzel zusammen mit Michael Straub durchgebrochen war. Mit zwei liefen die Burghauner frei aufs Schlitzerländer Tor zu. Und was macht Dietzel? Er spielt Vladan Misof, dem einzig verbliebenen Abwehrspieler den Ball kümmerlich in die Füße (13.). Und als Dietzel dann aus bester Position ein jämmerliches Schüsschen Richtung Treder abgab, statt zu versenken (31.), da schwante Burghauns Coach Uwe Hartmann draußen schon böses. Zu oft schon hat seine Mannschaft eine Halbzeit lang überzeugt und hatte am Ende doch verloren.

So sollte es auch diesmal kommen, wobei auch nach Wiederbeginn zuerst Burghaun ein riesen Ding hatte, als Michael Straub frei durchgebrochen war. Doch statt den Ball einfach flach an Treder vorbei zu schieben, sollte es der Winkel sein, den er aber verfehlten (51.). Keine drei Minuten später stand es statt 0:2 oder gar 0:3 dann 1:0 für Schlitzerland, weil Philip Jörg mit einem Distanzschuss den ersten Ball im zweiten Durchgang, der aufs Tor kam, gleich richtig traf.

Dann spielte auch noch das Schicksal für Schlitzerland mit. Nachdem schon früh Daniel Fladung mit einer Knieverletzung raus musste, verletzte sich auch noch Christian Schmidt, als er zum Sprint anzog und sich eine Zerrung im Oberschenkel einhandelte. Sein Pech, war Schlitzerlands Glück. Denn nun kam „Joker“Kian Seyed Vossoughi aufs Feld und der machte mit zwei Ballkontakten die Entscheidung. Erst schob er den Ball frei vor Heinrich ein, dann nutzte er einen Abstauber, als Tobias Wahl nur den Innenpfosten traf und Vossoughi am schnellsten reagierte. Matthes machte dann mit dem vierten Treffer den höchsten Saisonsieg und den Sprung auf Rang neun perfekt.

Übrigens: Während es rund um Schlitz geschneit hatte, blieb das Sportgelände am Damenweg völlig von Regen und der weißen Pracht befreit. Mehr noch: Der Platz war zwar tief, aber für die momentane Witterung sehr gut bespielbar.

Schlitzerland: Treder; Sauerwein, Misof, Fladung (9. Suppes), Jörg (69. Braun), Trabes, Rippl, Wahl, Hahn, Schmidt (53. Seyed Vossoughi), Matthes.

Burghaun: Heinrich; Deisenroth, Dubowy, van Thiel, Henning, Schwalbach, Straub (82. Notarangelo), Gavos, Dietzel, Ebert, Hyseni.

Schiedsrichter: Sebastian Betz (Bad Soden).
Zuschauer: 200.
Tore:
1:0 Philip Jörg (54.)
2:0 Kian Seyed Vossoughi (64.)
3:0 Kian Seyed Vossoughi (72.)
4:0 Thomas Matthes (75.)