„Wie in der Ehe – es hat nicht gepasst“

07. Oktober 2024, 12:51 Uhr

Natnael Weldetnsae hat sechs Punkte als Trainer des TSV Bachrain geholt – und damit eine Jobgarantie erhalten. © Charlie Rolff

Wird ein Trainer von seinen Aufgaben entbunden, erhoffen sich die Vereine immer den sogenannten „Impuls“. Bei zwei Kreisoberligisten war das nicht anders – und die Teams lieferten.

Vor etwas mehr als einer Woche trennte sich der TSV Bachrain von Thomas Winter . Nachdem daraufhin noch eine 0:4-Niederlage gegen FT Fulda geschluckt werden musste, kann sich die Ausbeute von Bachrain in der Feiertagswoche sehen lassen: Nach dem 6:1-Erfolg bei der Spvgg. Bimbach folgte ein 1:0-Heimsieg gegen den Hünfelder SV II. „Anscheinend hat es gefruchtet. Man hat schon den Eindruck, dass die Mannschaft jetzt besser funktioniert“, sagte Vorstandssprecher Dr. Bernd Katzer.

Vergleich mit Ehe-Aus: Bachrain feiert nach Trainerwechsel Siege

Der Funktionär möchte den Dank für Ex-Profi Winter allerdings nicht zu kurz kommen lassen: „Ohne hin hätten wir die Saison nicht starten können. Er hat maßgeblich beim Aufbau mitgeholfen. Aber wir hatten, wie bei der Ehe, den Eindruck, dass es nicht mehr gepasst hat. Er hat nicht mehr alle erreicht und andersrum auch nicht.“ Der Erfolg gegen Hünfeld II, den Maurus Klüber mit einem frühen Tor quasi eintütete, sei eine Energieleistung, allerdings auch in alle Richtungen offen gewesen. „Es wäre auch nicht unverdient gewesen, wenn Hünfeld noch den Ausgleich oder gar mehr Tore geschossen hätte. Unser Torhüter hat noch einiges rausgefischt“, sagte Katzer, für den Natnael Weldetensae keine Interimslösung ist: „Wir haben keinen Grund, uns umzuschauen. Er hat sich bereit erklärt, die Mannschaft steht dahinter und so, wie es läuft, ist das auch die richtige Entscheidung.“

Eine Entscheidung musste auch die SG Rommerz treffen: Nach über vier Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit trennte sich der Süd-Kreisoberligist von Stefan Rödel , Co-Trainer Martin Breunung rückte an vorderste Front. „Ich bin jetzt im dritten Jahr hier, kenne die Jungs und das Umfeld. Da lag das nahe“, betonte Breunung, der mit einer 1:5-Niederlage gegen Huttengrund ins Amt startete, nun aber ein achtbares 1:1 gegen Spitzenreiter Thalau einfuhr. „Wenn der Letzte gegen den Ersten einen Punkt holt, ist das schon mehr als dieser eine Punkt. Das ist ein sehr gutes Ergebnis“, sagt Breunung.

Gegen den FSV, dem nach wie vor der beste Torjäger Dominik Piechutta fehlte, ging Rommerz durch Tamino Ranft gar in Führung. Pascal Döring glich für Thalau aus. „Man hat nicht gemerkt, dass der Letzte gegen den Ersten gespielt hat. Wenn wir mit 2:0 in die Pause gehen, kann sich auch niemand beschweren“, sagte Breunung, der noch gute Chancen seiner Mannschaft sah. Ob das eine Reaktion auf den Trainerwechsel gewesen sei, vermochte Breunung nicht zu beurteilen: „Der Verein, vielleicht auch vereinzelte Spieler, wollten eine Veränderung. Der Trainer muss in so einer Tabellensituation immer als erster dran glauben, obwohl das nicht immer gerechtfertigt ist.“ Thalau bliebt durch das Remis dennoch Tabellenführer, da Verfolger Hosenfeld trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung noch 3:4 verlor.

Eine Reaktion auf den Trainerwechsel hat unterdessen Nord-Kreisoberligist Michelsrombach/Rudolphshan verpasst: Nach dem Aus von Marius Ebert unterlag „MiRoBa“ gegen Haunetal mit 1:2.

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