Markus Kauczinski: „Im Bergstadion wird´s ein heißer Tanz“

Markus Kauczinski, Trainer des SV Wehen Wiesbaden, hat großen Respekt vor der Saison des FSV Dörnberg. © SVWW

Für Verbandsligist FSV Dörnberg ist es das Spiel des Lebens, wenn Drittligist Wehen Wiesbaden am Mittwoch (18.30 Uhr) zum Viertelfinale im Bitburger-Hessenpokal im Bergstadion aufläuft. Sky-Reporter Florian Plettenberg hat für den FSV ein Interview mit Wehen-Trainer Markus Kauczinski geführt.

Ihr Star ist der Trainer. Auch, wenn er davon nichts wissen will. „Denn der Star ist immer die Mannschaft“, sagt Markus Kauczinski. Seit November 2021 ist er Cheftrainer bei Wehen Wiesbaden . Mit dem SVWW kämpft der 53 Jahre alte Fußball-Lehrer derzeit um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Der Drittligist ist derzeit Tabellendritter. 

Zuvor trainierte Kauczinski Dynamo Dresden, St. Pauli und den Karlsruher SC. Bundesliga-Erfahrung sammelte der gebürtige Gelsenkirchener als Cheftrainer beim FC Ingolstadt in der Saison 2016/17. Dort traf Kauczinski auch erstmals auf den Dörnberger Florian Plettenberg, der damals für die BILD über den FCI berichtet hatte. Beide stehen bis heute in Kontakt. Mit den Wiesbadenern trifft Kauczinski am Mittwochabend im Viertelfinale des Hessenpokals auf den FSV Dörnberg

Herr Kauczinski, wissen Sie, wo Dörnberg liegt?

Na klar, wir haben uns über den FSV erkundigt. Unser Teammanager war bereits vor Ort in Dörnberg. Die Mannschaft haben wir uns im letzten Jahr einmal in der Verbandsliga angeschaut. Wir wissen, was uns am Mittwoch im Bergstadion erwarten wird, weil wir uns professionell auf dieses Pokalspiel vorbereitet haben.

Nehmen Sie die Favoritenrolle an?

Das werden wir tun. Wir werden die Kräfte aber etwas verteilen, denn dieses Auswärtsspiel liegt für uns zwischen zwei Topspielen. Gegen Ingolstadt haben wir am Samstag 4:1 gewonnen, am Sonntag treffen wir auf Saarbrücken. Das Spiel gegen den FSV Dörnberg liegt für uns nicht perfekt, deshalb werden wir durchrotieren. Wir sind zwar der Favorit, haben aber großen Respekt vor dem FSV. Wir wissen, dass es ein ganz besonderes Spiel für die Region ist.

Nehmen Sie Ihre Stars trotz der Rotation mit nach Dörnberg? Etwa Top-Torschütze Benedict Hollerbach.

Ja, alle Spieler, die mir zur Verfügung stehen, reisen mit. Auch Hollerbach. Unser Fokus liegt aber auf dem Spiel gegen Saarbrücken. Deshalb werden am Mittwoch auch einige Talente aus der A-Jugend mit im Kader sein, die in den vergangenen Wochen bereits bei den Profis trainiert haben. 

Unser Kunstrasen ist bereits in bestem Zustand.

Das will ich hoffen (lacht). Mit Kunstrasen kennen wir uns aus. Das wird herausfordernd, aber auf diesem Untergrund haben wir im Winter öfter trainiert, weil wir keine Rasenheizung haben. Wir scheuen den Kunstrasen daher nicht. 

Im Bergstadion wird es zur Sache gehen. Über 1400 Zuschauer werden erwartet. 

Ich weiß, dass es im Bergstadion ein heißer Tanz für uns wird. Die Zuschauer stehen nah am Platz, man hört jedes Wort. Wir spielen unter Flutlicht. Es ist ähnlich wie in unserem Stadion. Das sind die Fans auch nach dran. Für die Dörnberger ist es auf jeden Fall das Spiel des Jahres. Ich will mit meiner Mannschaft aber gewinnen. Ausreden gibt es keine. Wir müssen einfach cool bleiben und dieses Spiel von der ersten Minute annehmen. 

Mit Trainer Tobias Hake (27) und Co-Trainer Robert Franke (33) erwarten Sie zwei sehr junge Trainer. Was sagt das über die Qualität der beiden aus?

Was die beiden mit dem FSV Dörnberg in dieser Saison geleistet haben, verdient Respekt. Aber man sollte heutzutage nicht mehr über das Alter sprechen. Am Ende entscheidet allein die Qualität. Das, was man kann. Ich habe früher selbst mit 20 Jahren A-Jugendliche trainiert. 

Besteht die Möglichkeit, dass sich in so einem Pokalspiel ein Spieler des FSV Dörnberg in den Radar von Wiesbaden spielt? 

Warum nicht? Man muss aber ehrlicherweise sagen, dass es ungewöhnlich ist, dass ein Spieler bei einem Wechsel mehrere Klassen überspringt. 

Wie wird der Pokaltag für ihre Mannschaft ablaufen?

Wir reisen am Mittwochmorgen aus Wiesbaden ab und beziehen dann in der Nähe von Dörnberg ein Tageshotel. Dann gibt es Frühstück, vereinzelte Spieler machen einen Mittagsschlaf, dann wird zusammen gegessen, wir machen die Spielvorbereitung, ehe wir zum Spiel aufbrechen. Nach Abpfiff fahren wir wieder zurück nach Wiesbaden. Hoffentlich haben wir dann den Pokalsieg im Gepäck. 

Welche Bedeutung hat dieser Hessenpokal für Wehen Wiesbaden?

Unser Fokus liegt ganz klar auf der Meisterschaft, denn wir kämpfen um den Aufstieg in die zweite Liga. Deshalb brauche ich am Sonntag ein fittes Team. Wenn wir in der dritten Liga unter die ersten vier Teams kommen, sind wir automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert. Trotzdem will ich gegen Dörnberg gewinnen und den Hessenpokal holen. Das werde ich meiner Mannschaft vermitteln. 

Schaffen Sie den Aufstieg in die zweite Bundesliga?

Elversberg ist weg, die holen wir da oben nicht mehr ein. Das ist eine Ausnahmemannschaft. Freiburg II kann nicht aufsteigen. Mit uns kämpfen Osnabrück, Dresden, Saarbrücken und Mannheim um den direkten Aufstieg und den Relegationsplatz. Wir wollen aufsteigen, gar keine Frage. 

Herr Kauczinski, abschließend bitte Ihr Tipp für das Spiel gegen uns!

Wir gewinnen (lacht). 

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