Den Sachverhalt stellte Schwarz in seiner Stellungnahme ausführlich dar: So habe er Mackenrodt nach verbalen Attacken mit Gelb-Rot des Feldes verweisen wollen, anschließend ging der einen Meter entfernte Mackenrodt auf Schwarz zu und verpasste ihm eine Backpfeife. Schwarz brach daraufhin das Spiel in der 51. Minute beim Spielstand von 1:1 ab. Tags drauf musste Schwarz ob der Schmerzen im Kieferbereich einen Arzt aufsuchen, außerdem zeigte er den Vorfall bei der Polizei an.

Unstrittig für das Sportgericht: dass der Abbruch gerechtfertigt war. Ebenfalls unstrittig: dass Mackenrodt die Tätlichkeit wie von Schwarz dargestellt begangen hat. Dass die Sperre gegen Mackenrodt fast eine komplette Saison umfasst, liegt auch am Verhalten des Spielers, wie das Sportgericht darlegt. Schließlich habe er sich weder nach dem Wohlbefinden des Schiedsrichters erkundigt, noch ihm irgendeine Form der Entschuldigung entgegengebracht.

Auch von Seiten des TSV sei in Richtung des Schiedsrichters wenig gekommen. Lediglich Spielertrainer Sascha Rühl habe sich nach dem Abpfiff für das Verhalten seines (ehemaligen) Spielers entschuldigt. Nicht nur deswegen belegte das Sportgericht den TSV mit einem dreifachen Punktabzug. Dass das Spiel mit 3:0 für die FSG gewertet würde, war hingegen von Vornherein erwartbar.

Das Urteil fällte das Sportgericht Lauterbach/Hünfeld um Werner Pflanz (Vorsitzender), Wolfgang Dittrich und Detlef Bönigk (Beisitzer) im schriftlichen Verfahren, da der TSV Hilders auf eine Stellungnahme und rechtliches Gehör verzichtet hatte und stattdessen bat, nach Aktenlage zu entscheiden. Die Einspruchsfrist ist noch nicht abgelaufen. Dass Mackenrodt noch einmal für Aufsteiger Hildersauflaufen wird, ist unwahrscheinlich. Bereits nach dem Abbruchspiel Anfang September kündigte TSV-Abteilungsleiter Goswin Nüdling an, „dass das ziemlich sicher das letzte Spiel von Julien für uns gewesen ist“.