Hessenpokal
3000 Euro statt Achtelfinale
Bis hier und nicht weiter: Für Hünfeld (hier Marcel Dücker, blau) und Barockstadt (Dominik Rummel) ist im Achtelfinale des Hessenpokals Schluss. Den Sieger spielen nun die acht Vereine ab der Regionalliga aus. Foto: Charlie Rolff
Die Würfel sind gefallen: Die SG Barockstadt und der Hünfelder SV müssen ihre Träume vom DFB-Pokal begraben. Trotz des Einzugs in das Hessenpokal-Achtelfinale ist für die Osthessen nun Schluss. Die acht Amateurteams, die zum Zeitpunkt des Abbruchs noch im Wettbewerb vertreten waren, sollen allerdings eine finanzielle Entschädigung von den übriggebliebenen höherklassigen Vereinen erhalten. Der Betrag beläuft sich nach Recherchen unseres Portals auf 3000 Euro. „Die Entscheidung war alternativlos“, sagt Pokalspielleiter Matthias Bausch auf Nachfrage. Der Grund: „Es ist nicht absehbar, wann Amateurclubs wieder Fußball spielen dürfen.“ Der Verband hatte sich in der Spielordnung verankert, dass der Verbandsvorstand Entscheidungsgewalt besitzt, falls durch die Pandemie eine reguläre Fortführung nicht möglich ist.
Süd-Verbandsligist Pars Neu-Isenburg hatte sich für einen Losentscheid stark gemacht, der laut Spielordnung in der vergangenen Spielzeit im Falle des Falles erste Wahl gewesen wäre. Diesen Passus zog nun Pars-Vertreter Sasan Tabib heran. In einem solchen Fall hätte es, wie Bausch sagt, aber keine Entschädigung für die verbliebenen Vereine gegeben. So haben sich alle Beteiligten auf die naheliegendste Lösung geeignet: Die Vereine ab Regionalliga aufwärts spielen den Pokal aus. Bei der Verbandsvorstandssitzung gab es eine Enthaltung und keine Gegenstimme. Der Hessenpokalsieger muss bis zum 1. Juli ermittelt werden.
„Natürlich ist es bedauerlich, dass die acht Amateurvereine in diesem Jahr nicht die Möglichkeit wahrnehmen können, als Sieger in den DFB-Pokal-Wettbewerb einzuziehen“, bedauert Präsident Stefan Reuß. Der HFV habe aber unter den Gegebenheiten eine solidarisch getragene Lösung gefunden. Neben der finanziellen Entschädigung räumt der HFV den ausscheidenden Achtelfinalisten zusätzlich ein Startrecht im Hessenpokal der kommenden Saison ein. Unabhängig von diesem Beschluss empfiehlt der Verbandsvorstand, die acht ausscheidenden Mannschaften im Achtelfinale einzugliedern.
Dabei handelt es sich aber lediglich um eine Empfehlung. Die Rechnung ist einfach: Die acht hessischen Vereine aus der Regionalliga und der Dritten Liga, die in dieser Spielzeit dort vertreten sind, sind für gewöhnlich in der kommenden Saison bereits für das Achtelfinale gesetzt – alle 16 Plätze im Achtelfinale wären belegt. Die höherklassigen Vereine müssten demnach früher in den Hessenpokal einsteigen. Da nicht sicher ist, wann die neue Saison startet, und wie viele Begegnungen die hessischen Regionalligisten zu bestreiten haben, ist Terminstress programmiert. Ergo: Eine Empfehlung mit vielen Fragezeichen.
Viele Fragezeichen hinter dem Kreispokal
Viele Fragezeichen stehen noch hinter dem Kreispokal, der nicht Thema der Verbandsvorstandssitzung war. „Dort ist die Situation in ganz Hessen verschieden“, berichtet Bausch. Manche Fußballkreise haben mehrere Runden gespielt, andere stehen noch am Anfang. Fulda und Schlüchtern haben bereits das Achtelfinale ausgespielt. In Hünfeld/Lauterbach stehen schon mit Burghaun und Eiterfeld/Leimbach zwei der vier Halbfinalisten fest. Fakt ist, dass jeder Kreis einen Verein für den Hessenpokal melden darf. „Ob die Teilnehmer nach der Pandemie ausgespielt oder gelost werden, kann ich nicht beantworten“, sagt Bausch. Dies wird in der Hand der einzelnen Pokalleiter auf Kreisebene liegen – sollte der Kreispokal nicht abgebrochen werden. Doch eins nach dem anderen. Morgen und übermorgen geht das Hessenpokal-Viertelfinale über die Bühne. Der Sieger startet im DFB-Pokal und kann als Startgeld eine niedrige sechsstellige Summe erwarten.
Hessenpokal Viertelfinale
Dienstag:
17.30 Uhr: Hessen Kassel – Steinbach Haiger
Mittwoch:
17.00 Uhr: FC Gießen – Wehen Wiesbaden
17.30 Uhr: Bayern Alzenau – Kickers Offenbach
19.00 Uhr: Eintr. Stadtallendorf – FSV Frankfurt