700 Kilometer Anreise für ein Hessenliga-Spiel

Jan-Niklas Jordan ist zurzeit ständig unterwegs. Foto: Charlie Rolff

Am Donnerstagabend um 18.55 Uhr geht Jan-Niklas Jordans Flug nach London. Der 24-Jährige verabschiedet sich für nicht einmal 48 Stunden in seine neue Wahlheimat. Denn schon am Samstag (15 Uhr) steht der Offensivspieler beim Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Hadamar wieder für den TSV Lehnerz auf dem Feld.

Es ist aktuell ein enormes Pensum, was Jan-Niklas Jordan abspult. Am 10. September ist er zu seinem Auslandssemester nach London aufgebrochen. Doch schon am vergangenen Wochenende ging es für die Partie in Griesheim zurück in die Heimat, auch das Hessenpokalspiel gegen Offenbach durfte natürlich nicht verpasst werden. Und Samstagmorgen wird Jordan das fünfte Mal innerhalb einer Woche in den Flieger steigen, um auch nicht das Auswärtsspiel in Hadamar zu verpassen: gut 700 Kilometer Anreise für ein einziges Hessenliga-Spiel.

„Diese Woche ist schon ziemlich stressig“, muss auch der 24-Jährige zugeben, der das Pensum nur bewältigen kann, da das Semester noch nicht wirklich begonnen hat. Zwar startete am Montag die Einführungswoche, Anwesenheit sei dabei aber keine Pflicht. Und schon jetzt hat Jordan bereits einige Studienkollegen kennengelernt.

„Anfangs nehme ich das Pendeln noch gerne auf mich, auf Dauer geht das aber nicht. Ich mache das vielleicht noch eins, zwei Wochen so“, erklärt der Lehnerzer, der mit Patrick Schaaf momentan der beste Torjäger ist (vier Treffer). „Momentan läuft es sehr gut, für die Mannschaft und mich persönlich auch. Es macht viel Spaß zurzeit“, betont Jordan, der sich über das Privileg freut, welche Kosten der TSV für seine Anwesenheit auf sich nimmt: „Ich bin dem Verein dankbar, dass er mir das alles ermöglicht. Das zeigt schon einen besonderen Stellenwert.“

In Hadamar wird die Lehnerzer Nummer 14 also auch im neunten Saisonspiel mit von der Partie sein. Die Rot-Weißen zeigten sich beim jüngsten 1:0-Sieg bei Borussia Fulda besonders in der Defensive sehr gefestigt: „Es war immer schwer, gegen Hadamar zu spielen, besonders dort auf dem langen, schmalen Kunstrasenplatz. Dass das eine Mannschaft mit Qualität ist, haben wir nicht erst durch den Sieg bei Borussia gesehen. Sie gehörten in den vergangenen Jahren ja schon zu den ersten sieben, acht Teams der Liga.“

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