A-Junioren-Gruppenliga: Paul Reinhard bekennt sich zum RSV

Gewohnte Pose: Paul Reinhard (vorne) lässt sich von Adrian Bleuel für einen Treffer feiern. Foto: Charlie Rolff

Bei Paul Reinhard hört es sich ganz und gar nicht nach einem schmalen Lippenbekenntnis an, wenn er sagt: „Ich will in den nächsten Jahren nur für Petersberg spielen. Ich bekenne mich ganz klar zum RSV.“ Denn zu stark ist der seit Samstag 17-Jährige mit dem Verein verwurzelt, bei dem sein Vater Vorsitzender ist und er selbst seit den Bambini dem runden Leder hinterherjagt.

Aktuell in der A-Junioren-Gruppenliga, deren Torschützenliste er mit 21 Treffern in zehn Spielen anführt – dabei traf der Schüler nur gegen Viktoria Fulda II nicht und spielt nicht einmal in der Sturmspitze. Im 4-4-2 gibt er entweder den Spielmacher oder die hängende der beiden Spitzen. Mit rechts machte er das Gros der Tore, aber auch mit links schießt Reinhard sehr präzise. Überhaupt ist die Schusstechnik eine der größten Stärken – fünf direkte Freistoßtore sprechen für sich.

„Über sein fußballerisches Talent brauchen wir gar nicht zu sprechen“, fällt Rolf Gollin, Coach des Senioren-Gruppenligateams, nicht von ungefähr ein vortreffliches Urteil über den Youngster, der seit dieser Saison wöchentlich meist eine Trainingseinheit im Seniorenbereich absolviert, obwohl er für diesen frühestens im Sommer spielberechtigt ist. „Ich kann viel bei den Senioren lernen“, sagt Reinhard und verweist neben Gollin auf Boris Aschenbrücker: „Er hilft mir sehr, gerade bei den Laufwegen.“ Die schätzt Reinhard ohnehin als eine seiner Stärken ein: „Ich denke, dass ich in diesem Bereich ein intelligenter Fußballer bin.“

"Wir müssen noch schlauer spielen"

Reinhard verfolgt mit den A-Junioren, denen er bis dato eine ordentliche Runde attestiert, ein klares Ziel: „Wir wollen in die Verbandsliga aufsteigen und die Klasse dann nächstes Jahr halten. Ich denke, wir sind mit sechs, sieben 97er-Jahrgängen, die jetzt schon in der Startelf stehen, gut aufgestellt. Und die 98er, die dann dazukommen, sind auch gut.“ Außerdem soll am liebsten noch der JFV Bad Soden-Salmünster vom dritten Platz verdrängt werden. Zehn Punkte beträgt aktuell der Vorsprung auf den Relegationsplatz Richtung Verbandsliga. In der restlichen Runde gelte es vor allem daran zu arbeiten schlauer zu spielen. Niederlagen wie gegen den JFV Bad Hersfeld nach 2:0-Halbzeitführung sollen der Vergangenheit angehören.

Aber Verbandsliga ist nicht nur das Ziel mit den A-Junioren, sondern auch mit den Senioren: „Ganz klar." Kommende Saison vielleicht noch nicht, aber da sollen zumindest schon die ersten Schritte im Seniorenbereich gemacht werden: „Da will ich mich schnell durchbeißen, am liebsten samstags A-Junioren und sonntags Senioren spielen.“ Gollin hat da freilich wenig dagegen, weiß aber auch, dass man die Spieler nicht verheizen dürfe. Zudem freut sich Gollin darüber, dass Reinhard klar sagt, er möge unbedingt unter ihm spielen und trainieren. Gollins Vertragsverlängerung steht noch aus.

"Paul ist ein absoluter Vereinsmeier"

Bei Reinhard müssen sich die Verantwortlichen weniger Gedanken machen: „Ich spiele seit den Bambini am Waidesgrund. Ich habe zwar immer wieder Angebote bekommen, mich aber noch nie damit befasst. Das ist einfach mein Verein, hier habe ich Perspektive.“ Große Worte eines gerade 17 Jahre alt gewordenen Wirtschaftsabiturienten. Auch für Gollin: „Es gibt ja immer weniger junge Spieler, die sich so sehr mit Fußball befassen. Er macht Stadionsprecher, ist bei jeder Veranstaltung da. Er ist ein absoluter Vereinsmeier. Er hat Lust auf Fußball und lebt ihn auch.“