Unstimmigkeiten ausschlaggebend

Albayrak, Bräuer und Co. nicht mehr für Neuhof

Leon Bräuer (links) und Dogus Albayrak werden nicht mehr für den SV Neuhof auflaufen. Fotos: Charlie Rolff

Sportlich läuft es bei Hessenligist SV Neuhof rund, der große Kader aber wird nun etwas kleiner werden, denn fünf Akteure laufen fortan aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr für die Kali-Kicker auf.

Dogus Albayrak, Leon Bräuer, Evan Bräuer, Andreas Alexandris und Mateusz Jaremkiewicz. Fünf Spieler aus dem Kader des Hessenligisten werden fortan nicht mehr die Schuhe für den SVN schnüren, zudem steht Co-Trainer Torsten Mitteis vorerst nicht mehr zur Verfügung. Die Gründe dafür liegen in unterschiedlichen Gegebenheiten, bei Albayrak und dem älteren der Bräuer-Brüder, Leon, waren die vergangenen Tage nach dem Friedberg-Spiel derweil ausschlaggebend. "Es sind Sachen vorgefallen, die so nicht zu akzeptieren sind. Dinge, mit denen ich mich nicht identifizieren kann", sagt Albayrak und schiebt die Erklärung umgehend hinterher: "Bereits am Platz nach dem 0:4 gegen Türk Gücü ging es etwas lauter zur Sache. In den nächsten Tagen wurde mir bewusst gemacht, dass ich gegen Fernwald nicht mehr spiele. Das hatte aber keine sportlichen Gründe, sondern lag an persönlichen Problemen. Ein Sponsor setzte gewissermaßen der sportlichen Führung die Pistole auf die Brust. Die Aussage war, dass derjenige sich zurückziehen würde, sofern ich spiele." Bereits nach der Partie in Hünfeld sei es zu Diskrepanzen gekommen.

So wie Albayrak schildert auch Bräuer die Situation, dem gleiches widerfuhr. "Es ist traurig, dass ein Geldgeber sich in die Kaderplanung einmischt. Nach der langen Zeit in Neuhof, in der wir uns immer loyal verhalten haben, soll das die Wertschätzung sein? Es ist schade, was da abgezogen wurde", betonen beide unisono. Die Chance, sich nach den Vorfällen wieder in die Mannschaft zu spielen, sehen beide gen Null, weshalb der Schritt reifte, nicht mehr für den SVN aufzulaufen. "Was uns sehr schwer fällt, weil die Mannschaft absolut intakt ist und sich jeder bestens versteht. Wir haben noch keinen Gedanken daran verschwendet, wie es nun weitergeht. Die Wechselfrist ist ja so gut wie vorbei", so der Innenverteidiger und Torhüter.

Neben Albayrak und Leon Bräuer haben auch Evan Bräuer, Andreas Alexandris und Mateusz Jaremkiewicz den Club verlassen. Schließt sich der jüngere Bräuer seinem Bruder an, zog es Alexandris wieder nach Griechenland und Jaremkiewicz, der verletzungsbedingt noch nicht für Neuhof auflaufen konnte, ist im Begriff sich Lichtenau anzuschließen. "Von ihm haben wir eine Abmeldung erhalten", erklärt Trainer Alexander Bär. Ansonsten sei ihm nichts bekannt, lediglich, dass sich Albayrak am Freitag vor der Mannschaft verabschiedet habe.

Bär möchte zudem nicht näher auf das Thema eingehen, da die sportliche Aufgabe Hadamar im Vordergrund stehe. "Es gibt intern etwas aufzuarbeiten. Fakt ist, dass bei den Namen unterschiedliche Sachverhalte vorliegen. Das hat alles miteinander nichts zu tun", so Bär, der das Wortgefecht nach dem Friedberg-Spiel bestätigt und von "emotionalen Dingen" spricht, allerdings betont, dass die Sponsoren-Sache damit nichts zu tun habe. "Wir haben einen großen Kader, bei dem es immer wieder Ärgernisse gibt." Dass Mitteis vorerst nicht mehr zum Trainerstab gehört, habe persönliche Gründe, da der "Co" bekanntlich selbstständig und Vater einer kleinen Tochter ist. Der Aufwand seiner Tätigkeit war schlichtweg für den 47-Jährigen nicht mehr zu stemmen.