Aus dem KOL-Mittelfeld in die Hessenliga-Innenverteidigung

Mit leisen Selbstzweifeln war er in die Saison bei seinem neuen Verein gestartet. Vom Kreisoberligisten FSG Hohenroda gekommen, ist Markus Schaub seit Sommer Teil des Hessenliga-Kaders des SV Steinbach. Musste sich der 26-Jährige zunächst noch mit der Ersatzbank anfreunden, gehört der Hersfelder spätestens jetzt vor dem wichtigen Gastspiel am Sonntag bei Schlusslicht Viktoria Urberach (14.30 Uhr) zu den festen Stützen des Aufsteigers.

Markus Schaub hat sich in die Steinbacher Startelf gearbeitet. Waren es im August lediglich 19 Einsatzminuten, die der 26-Jährige in der Hessenliga sammeln konnte, stand der 1,86 Meter große Ex-Hohenrodaer zuletzt immer über volle 90 Minuten auf dem Feld. Dabei hatte sich Schaub mit gemischten Gefühlen für den Wechsel entschieden, war sich nicht immer sicher, ob er den Sprung schaffen könnte: „Ich wollte im Sommer noch einmal etwas Neues sehen, da ich mit 26 auch nicht mehr der Jüngste bin. Aber natürlich hatte ich Bedenken, ob die Hessenliga nicht doch ein bisschen zu viel wäre. Gerade dann, als die weiteren Neuzugänge bekanntgeworden sind. Aber ich habe es dann einfach probiert“, berichtet Schaub.

Um konditionell nicht mit allzu großem Rückstand im Vergleich zur bestehenden Mannschaft in die Vorbereitung zu starten, hatte sich der Hersfelder schon zuvor mit Läufen die nötigen Reserven geholt. Im Training war die Umstellung dann allerdings dennoch enorm: „Es ist einfach alles viel schneller, man muss viel beweglicher sein. Ich habe schon ein paar Wochen gebraucht, um mich daran zu gewöhnen.“

Bis zum ersten Startelfeinsatz dauert es dennoch nicht lange: Am 3. September durfte Schaub gegen Dreieich im defensiven Mittelfeld erstmals über 90 Minuten Erfahrungen sammeln. „Ich habe da sicherlich davon profitiert, dass wir einige Verletzte hatten“, sagt der 26-Jährige ganz bescheiden, auch wenn er inzwischen stolz auf insgesamt acht Partien über die volle Spieldauer blicken kann.

Neue Rolle als Innenverteidiger

Dass ihn Trainer Karl-Josef Müller zuletzt als Innenverteidiger eingesetzt hat, war für den gelernten Mittelfeldspieler die nächste Umstellung: „In Hohenroda habe ich immer auf der Sechs oder Zehn gespielt – und da hatten wir auch keine Viererkette. Ich muss noch einiges lernen, was die Abstimmung angeht und wo ich stehen muss. Da versuche ich mich viel mit Steffen (Trabert, Kapitän und Abwehrchef, Anm. d. Red.) auszutauschen. Und auch was die Spritzigkeit angeht, muss ich mich noch steigern“, so Schaub, der allerdings zuversichtlich ist, dass er sich in den kommenden Wochen genauso weiter steigern kann, wie es seine Mannschaft insgesamt zuletzt getan hat.

Auf dem Weg zum großen Ziel Klassenerhalt haben die Steinbacher am Sonntag eine enorm wichtige Aufgabe zu lösen. Beim abgeschlagenen Schlusslicht Viktoria Urberach (vier Punkte, noch kein Saisonsieg) wäre der nächste Erfolg Gold wert. Schaub warnt davor, den Gegner aufgrund der Tabellensituation auf die leichte Schulter zu nehmen: „Urberach hat zuletzt nicht schlecht gespielt und meistens nur knapp verloren. Für uns geht es darum, den Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen bis zur Winterpause so klein wie möglich zu halten.“ Wie gut, dass für dieses Vorhaben nun auch allmählich wieder der Kader anwächst. So sind die zuletzt angeschlagenen Daniel Hanslik, Tom Wiegand und Florian Münkel am Sonntag voraussichtlich wieder einsatzbereit.