Bad Vilbel will als Spitzenreiter überwintern
FV Bad Vilbel - SG Rot-Weiss Frankfurt II (Freitag, 19.30 Uhr)
Bad Vilbels Trainer Amir Mustafic ist mit seinem Team derzeit nicht nur wegen der Spitzenposition das Maß aller Dinge in der Verbandsliga Süd. Von den letzten zehn Spielen konnten die Wetterauer neun gewinnen. Diese imposante Serie gilt es im letzten Punktspiel des so erfolgreichen Kalenderjahres 2017 weiter auszubauen, doch der FV-Coach ist vor der Rot-Weiss-Reserve durchaus gewarnt und betrachtet das Spiel keineswegs als Selbstläufer: "Das ist eine junge und talentierte Mannschaft, die spielen und laufen kann", weiß Mustafic aus diversen Spielbeobachtungen des Kontrahenten. Bei allem Lob für die Hessenliga-Reserve will der Bad Vilbeler Trainer die eigene Linie verfolgen: "Wenn wir unsere Leistung und unser Selbstvertrauen auf den Platz bringen, dann ist ein Sieg drin. Aber auch dieses Spiel muss erst noch gespielt werden", sagt Mustafic.
Ziel sei es in jedem Fall, die Tabellenführung mit einem Heimsieg in die Winterpause mitzunehmen. Momentan liegen die Brunnenstädter einen Punkt vor dem Kreisrivalen Türk Gücü Friedberg, der Vorsprung auf den Rangdritten Vatanspor Bad Homburg ist mittlerweile auf zehn Zähler angewachsen. "Wir werden alles daran setzen, um der Top-Hinrunde auch eine Top-Rückrunde folgen zu lassen", kündigt Mustafic an. Wohlwissend, dass dies wohl zur angestrebten Rückkehr in die Hessenliga reichen würde. Würde man eine Tabelle des Kalenderjahres 2017 zugrunde legen, stünden die Vilbeler klar auf Platz eins, jetzt liegt es an den Grün-Weißen, die tolle Form mit in das Jahr 2018 zu nehmen.
Hicham Tahrioui: "Wir reiten derzeit ohne Sattel"
Bei den Gästen vom Brentanobad haben sie momentan andere Sorgen. Neben der prekären sportlichen Lage der beiden Seniorenteams steht der Verein momentan auch wirtschaftlich auf wackeligen Füßen. Personell ist die Fluktuation besonders im Verbandsliga-Team sehr hoch. 43 Spieler hat Trainer Hicham Tahrioui bereits zum Einsatz gebracht, alleine auf der Torhüterposition standen sechs verschiedene Schlussmänner im Saisonverlauf zwischen den Pfosten. "Wir reiten derzeit ohne Sattel", sagt Tahrioui etwas salopp und spielt auf den Umstand hin, dass zuletzt vier Spieler an das Hessenliga-Team abgegeben worden sind. Auf der anderen Seite kamen mit Ilias Becker, Luca Scholten und Velibor Velemir auch drei Spieler in die U23 "hinunter". "Wir haben Spieler en masse im Training, an Personal mangelt es nicht. Es fehlt ein Architekt und ein Ingenieur im Team", beschreibt der Übungsleiter die Lage etwas bildlich.
Obwohl sein Team als krasser Außenseiter in die Partie gehe, werde man sich keineswegs schon im Vorfeld geschlagen geben. "Das wäre fatal. Wir werden uns auch nicht hinten reinstellen und mauern, sondern wollen in diesem besonderen Flair Fußball spielen. Wenn das so wäre, brauchen wir gar nicht anzutreten. Ich gebe den Leuten aber so viel mit, dass sie vielleicht eine Überraschung schaffen können", gibt sich der Coach kämpferisch. Die Hinrunde nage sehr an Tahrioui, weswegen der Coach Veränderungen in der Winterpause ankündigt: "Wir basteln am Kader und werden der Mannschaft ein neues Gesicht geben. Wir strecken die Fühler nach neuen Spielern aus".