Beim HSV gibt´s keine Wasserstandsmeldungen
Dominik Weber hatte durchaus die eine oder andere Überraschung parat: In der Viererkette durfte rechts Patrick Faust von Beginn an ran, der 20-Jährige hatte zuvor noch keine Minute in dieser Saison gespielt. Nach 77 Minuten kam für ihn Marius Link in die Partie und sollte noch etwas für Offensivschwung über die rechte Seite sorgen, die zuvor etwas abging. Auf der anderen Seite "verteidigte" Steffen Witzel. Der gelernte Innenverteidiger genoss aber gerade nach der Pause fast alle Freiheiten im Spiel nach vorne, machte eine ordentliche Partie, wurde nur zu selten von seinen Mitspielern eingesetzt.
Vorne entschied sich Weber für "anderthalb" Stürmer. Robert Simon gab den Prellbock, Maurus Klüber spielte um Simon herum. Kam Simon nie so richtig ins Spiel, war Klüber nicht nur wegen des entscheidenden Tores wohl der Hauptfaktor für die drei Punkte. Er bereitete auch Kriegers Ausgleich zum 1:1 vor und holte den Freistoß, der zum 3:2 führte selbst raus. Das erinnerte ein wenig an die Meistersaison vor drei Jahren, als Klüber so manches Mal kurz vor Toreschluss das Spiel für seinen HSV entschied. Beispiel Mengsberg. Beispiel Steinbach.
Ansonsten gab es keine großen Überraschungen beim Hessenliga-Absteiger. Wobei sich der vor dem Spiel noch grippegeschwächte Lukas Budenz spätestens mit seinem Traumtor zum 2:2 nachhaltig für die Startelf empfohlen haben dürfte: "Ich habe vor dem Spiel nur einmal trainiert, bin sicherlich noch nicht bei 100 Prozent", erklärte Budenz, der in der Schlussphase bei den weit aufgerückten Hünfeldern den Libero gab.
Blickt man auf die Tabelle, sollte es fast egal sein wer nächste Woche spielt - bei Schlusslicht Vellmar II kann sich der HSV nur selbst schlagen. Im Hinspiel stand es nach 20 Minuten schon 5:0, am Ende setzte sich Hünfeld mit 7:0 durch. Doch Obacht: Vellmar holte gegen Baunatals U 23 am Wochenende einen Punkt und kann daher mit einem ganz seltenen Erfolgserlebnis auflaufen. Außerdem verlängerte Coach Rainer Rethemeier seinen Kontrakt um zwei Jahre, genau wie Mario Deppe, der die erste Mannschaft schon seit sieben Jahren trainiert - vier weniger als Rethemeier.
Wer nächstes Jahr beim Hünfelder SV auflaufen wird, ist laut Abteilungsleiter Joachim Hess schon so gut wie klar - Wasserstandsmeldungen gibt es aber wie immer keine: "Es haben fast alle ihre Zusage für die neue Saison gegeben. Bei ein paar hängt es noch an Dingen wie beispielsweise der beruflichen Zukunft." Die Korsettstangen der Weber-Elf bleiben aber auf alle Fälle so bestehen: "Wenn wir uns dann noch auf zwei, drei Positionen verstärken, dann denke ich, dass wir wieder eine gute Mannschaft stehen haben werden."
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