Müller wieder da
„Bin dankbar für das Vertrauen“
Dennis Müller ist nach einer schwierigen Zeit wieder zurück bei der SG Barockstadt. Foto: Charlie Rolff
Grundsolide spielte der gebürtige Eichenzeller bei seinem dritten Startelfeinsatz in dieser Saison auf der Rechtsverteidigerposition, beackerte offensiv wie defensiv über die 90 Minuten die Außenbahn. Nicht selbstverständlich, schließlich blickt Müller auf wenig Einsatzzeit in der bisherigen Saison zurück. Die Gründe dafür sind jedoch rein privater Natur, denn hinter dem Allrounder liegen mit dem Verlust des eigenen Kindes schwierige vergangene Monate.
„Ein geregelter Trainingsbetrieb war im letzten halben Jahr nicht möglich. Mit Beginn der Vorbereitung ist das nun anders, das ist wichtig für mich. Ich bin dem Verein für das Vertrauen sehr dankbar“, sagte Müller, der ein solides Spiel seiner Teamkollegen gegen Neuhof sah: „Nach der Vorbereitung, die ja überraschend gut für uns war, wollten wir gut starten. Wir haben zielstrebig agiert, im zweiten Durchgang war es dann etwas abgebrochen, wir hatten zu einfache Ballverluste. Sedat (Trainer, Anm. d. Red.) hat uns super eingestellt, wir haben zudem ausschließlich auf uns geschaut und wollten unser Ding durchziehen. In der Höhe ist der Sieg verdient."
Freudig blickt der 29-Jährige derweil in die kommenden Wochen, betont allerdings, „dass wir wirklich nur von Spiel zu Spiel gucken. In Hadamar wollen wir unbedingt die drei Punkte. Gelingt uns das, haben wir den Grundstein für die Begegnung gegen Stadtallendorf gelegt. Wir schauen mal, wo die Reise hingeht.“ Eine Reise, bei der Müller künftig wieder aktiver mitwirken kann.
Gören fehlte Spannung im zweiten Durchgang
Bereits nach zwölf Minuten derweil die Partie gelaufen und die Barockstadt hätte frühzeitig das Spiel auslaufen lassen können. Jedoch waren die Fulda-Lehnerzer spielerisch so gut aufgelegt, dass Neuhof in Durchgang eins zu keiner Minute wie ein Hessenligakonkurrent wirkte. Die frühen Elfmetertore von Andre Fließ (7., 12.) befeuerten den Ehrgeiz der Barockstadt nach der tollen Vorbereitung weiter, so dass die stark herausgespielten fünf Tore bis zum Pausenpfiff kaum jemanden am Lehnerzer Kunstrasen verwunderten.
Neuhofs Trainer Alexander Bär hingegen stellte sich vor seine kräftig durchgemischte Mannschaft, sagte, „dass wir die Jungs nicht komplett niedertreten können. Es waren einige unglückliche Aktionen von uns dabei, aber klar ist auch, dass wir nicht die Qualität der Barockstadt haben. Sie haben das super gemacht, keine Frage, jedoch haben wir die erste Halbzeit völlig weggeschenkt. So wie wir gegen den Ball gearbeitet haben, kannst du kein positives Ergebnis erzielen.“
Seine Mannen verkauften sich nach dem Pausentee besser, profitierten aber auch davon, dass die Hausherren den Fuß vom Gaspedal nahmen und nicht mehr die große Entschlossenheit präsentierten. Zu oft war nun der lange Ball das probate Mittel, Neuhofs Defensive wurde es deutlich leichter gemacht. „Wir wollten weiterhin gierig sein, die Spannung hochhalten. So ganz ist uns das nicht gelungen, wir waren nicht mehr so konsequent, haben nicht mehr so offensiv verteidigt wie zu Beginn“, wusste Bärs Pendant Sedat Gören, der mit Leon Pomnitz und Fließ zwei Akteure auf der Zehnerposition aufbot, die jegliche Freiheiten genossen und permanent Gefahr austrahlten.