"Unsere letzten Auswärtsauftritte waren einfach inakzeptabel. Es ist gerade was die Offensive betrifft viel zu harmlos und ich muss sagen, dass die Offensivleistung meiner Mannschaft nicht hessenligatauglich war", haderte Brendel nach der dritten Auswärtsniederlage in Serie. Denn Fulda war keineswegs die schlechtere Mannschaft in Eschborn, doch die Hausherren wollten den Sieg letztlich mehr und investierten mehr in die Begegnung.

So auch beim Tor des Tages, als sich der eingewechselte Alexander Scholz gleich gegen drei Spieler durchsetzte und den Ball aus 20 Metern ins lange Eck schlenzte (58.). Glück hatte Fulda, dass Eschborn den Sack nicht früher zumachte. Doch dank des bärenstarken Tobias Wolf, der gegen Kristijan Bejic (72.) und Anthony Wade (89.) zweimal überragend parierte, blieb die Begegnung bis zum Schluss offen.

Denn auch Fulda hatte seine Chancen. Nachdem Thomas Brendel für die Schlussviertelstunde am System schraubte und von 4-2-3-1 auf 3-5-2 umstellte, kamen die Borussen immer wieder in gefährliche Situationen hinein. Die größte Chance vergab Sebastian Schmeer, der in der 82. Minute eine Kopfball-Ablage von Sasa Dimitrijevjic an die Latte hämmerte. Dimitrijevic war es auch, der fünf Zeigerumdrehungen später die Riesenchance zum Ausgleich hatte, doch er brachte nach einer Flanke von Benjamin Fuß keinen Druck hinter den Ball. So glich seinem Kopfball aus fünf Metern eher eine Rückgabe.

In Durchgang eins sahen die Zuschauer eine ereignisarme Halbzeit. Eschborn war gerade in den ersten 30 Minuten die spielbestimmende Mannschaft, schaffte es aber nicht, zwingend zu werden und Borussen-Keeper Tobias Wolf ernsthaft in Gefahr zu bringen. Stattdessen hatte Marcel Trägler in der 31. Minute die Riesenchance, den SCB in Führung zu bringen. Jonathan Müller steckte den Ball klasse durch, doch Trägler zögerte zu lange, sodass sein Abschluss in letzter Sekunde geblockt wurde.

Durch die 13. Saisonniederlage steckt Borussia Fulda somit weiter im Abstiegskampf und hat - sofern der SV Wiesbaden nicht freiwillig zurückzieht - vier Punkte Vorsprung auf das rettende Ufer, allerdings auch ein Spiel weniger als die direkte Konkurrenz absolviert.

1. FC Eschborn: Loch - Hillmann, Hertlein, Krist, Topcu - Tilger, Henrich (85. Ehlert) - Wade, Hilser, Bejic (68. Kara) - Miric (55. Scholz).
SC Borussia Fulda: Wolf - Beck, Milankovic, Schad (76. Schwab), Fuß - Jaksch (87. D. Müller), Pomnitz - Merle,Trägler, J. Müller (63. Dimitrijevic) - Schmeer.
Schiedsrichter: Steffen Rabe (Burgwald). Zuschauer: 217. Tor: 1:0 Alexander Scholz (58.).