Dauersieger „dreckig“ in die Knie gezwungen

Im Duell zweier Verbandsligisten hat der SV Gläserzell (schwarz) das Fuldaer Frauen-Kreispokalfinale mit 2:1 gegen den zuvor viermal siegreichen TSV Poppenhausen gewonnen. © Tobias Konrad

Nach vier Kreispokalsiegen in Folge hat der TSV Poppenhausen in diesem Jahr dem SV Gläserzell den Vortritt gewähren müssen. In einem spannenden Endspiel zweier Verbandsligisten in Steinau siegte der SVG mit 2:1 (2:0).

Noch vor wenigen Wochen ging das Ligaduell klar an Gläserzell. Dass es erneut in jene Richtung laufen würde, schien zu Halbzeit besiegelt. Erneut führte der Hessenligaabsteiger mit 2:0, doch Poppenhausen wehrte sich mit Wiederbeginn und vergab mehrere Male den fällig Ausgleich. Den Rhönern tat die Einwechslung von Torjägerin Jenny Eich gut, denn in den ersten 45 Minuten war der Offensivdrang des TSV nahezu nicht vorhanden. Gläserzell hingegen konnte sich einmal mehr auf Celine Zura verlassen, die nach drei Minuten ansatzlos und herrlich aus der Distanz traf. „Ein sensationelles Tor“, pflichtete ihr Poppenhausens Coach Andre Jannke bei, dessen Elf mit dem Zwei-Tore-Rückstand – Ann Marit Herzig traf zudem nach einer Ecke – gut bedient war.

Gänzlich anders kam der TSV aus der Kabine, glich rasch durch Eich aus und hatte in der Folgezeit vier Hochkaräter auf den Ausgleich. Das Glück war Poppenhausen aber nicht hold, Gläserzell indes schon, wie Trainer Marcel Roßdeutscher zugab: „Der zweite Durchgang ging komplett an den Gegner. Wir dürfen uns nicht beschweren, wenn das 2:2 fällt. Letztlich haben wir den Pokalsieg dreckig nach Hause gebracht“, sagte der SVG-Übungsleiter, der nur auf zwölf Spielerinnen zurückgreifen konnte. „Mir war bewusst, dass mit zunehmender Spieldauer das zum Problem werden kann. Durch Krankheiten und Verletzungen waren mir aber die Hände gebunden. Ich bin glücklich, dass die Mädels den Kampf angenommen haben.“ Gläserzell sicherte sich erstmals nach 2019 wieder den Kreispokal. In den vergangenen Jahren war der Club als Hessenligist stets im Hessenpokal gesetzt. Auch Jannke war trotz der Niederlage nicht unzufrieden: „Ich bin stolz, weil die Mannschaft geackert und sich nie aufgegeben hat. Wir waren mehrfach am Ausgleich dran, aber letztlich war dann doch die größere Erfahrung ausschlaggebend. Wir können darauf aufbauen und richten nun den Fokus wieder auf den Klassenerhalt.“

Die Statistik: TSV Poppenhausen: Nietsch; Müller, Reinhardt, Troßbach, Krieger, Krenzer, Hohmann, Köhler, Klinkert, Mehler, Dietrich (Nowak, Eich). SV Gläserzell: Büchel; Herzig, Zura, Kolbe, Breitfelder, Roth, Willmer, Möller, Michel, Ostertag, Volland (Krebs). Schiedsrichterin: Lara Link (SV Dietershan). Zuschauer: 68. Tore: 0:1 Celine Zura (3.), 0:2 Ann Marit Herzig (38.), 1:2 Jenny Eich (55.).

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