Neue Rolle

Den Torriecher nicht verloren

Eiterfelds Thomas Aumann (blau) lief erstmal in dieser Saison als Stürmer auf und war bereits nach 17 Minuten erfolgreich. Foto: Kevin Kremer

David Wollny, Kemal Sarvan und Antonio Antoniev: Das – sagen wir mal – Starensemble von Gruppenligist Eiterfeld/Leimbach liest sich nicht schlecht. Am vergangenen Wochenende machte aber ein weiterer Spieler auf sich aufmerksam: Thomas Aumann.

Darf ich vorstellen: Aumann ist 29 Jahre jung, stand bisher in jedem Ligaspiel von Beginn an auf dem Platz, tritt bescheiden und sympathisch auf und ist sich auch mal für ein Foul im Mittelfeld nicht zu schade. Der Blondschopf zieht in der Zentrale für die Markesic-Elf die Fäden und bedient seine Kollegen Sarvan und Wollny in vorderster Front - eigentlich.

Eigentlich, denn im ersten Pflichtspiel des Kalenderjahres 2020 gegen Kerzell (3:1) wurde nicht Wollny (sieben Tore), nicht Sarvan (zehn Tore) und auch nicht Ali Dogru (drei Tore) im 4-3-3-System als zentraler Stürmer aufgestellt – es war Aumann. Ein taktischer Schachzug von Trainer Ante Markesic, der sich bereits nach 17 Minuten bezahlt machte.

Wollny nahm einen langen Ball mit der Brust an, ließ drei Gegenspieler stehen, zielte platziert und scheiterte an dem sensationell reagierenden Schlussmann Simon Ludwig. Aumann zeigte aber seinen Torriecher und schob den Abpraller zur Führung ein. Ein nicht alltägliches Bild, denn in den 17 Begegnungen zuvor traf der 29-Jährige nur einmal ins Schwarze.

„Das Zentrum ist bei uns sehr gut bestückt und der ein oder andere Kollege hatte in der Vorbereitung verletzungsbedingt Probleme“, erklärte Aumann die Umstellung im Eiterfelder Spiel. Deswegen sei er in die Uralt-Rolle geschlüpft, da er bereits in jungen Jahren in vorderster Front stürmte. Die Umstellung kommt aber nicht von ungefähr, wie der Torschütze berichtete: „Ich war in der Vorbereitung auch schon erfolgreich. Das Tor heute freut mich natürlich umso mehr.“

Wie es in Eiterfeld/Leimbach weitergeht, ist mehr als interessant. Trotz der Gefahr in den Abstiegskampf zu rutschen, rief Markesic kürzlich Tabellenplatz drei als Saisonziel aus. „Platz drei ist natürlich ein Brett, aber zugleich Motivation für jeden, noch eine Schippe draufzulegen. Die Vorbereitung war sensationell und da haben wir vielleicht mit unserem neuen Kunstrasen gegenüber anderen Mannschaften ein paar Vorteile“, resümierte Aumann nach Abpfiff.