„Klar hatte ich da Wechselgedanken“, sagt Fischer über seine schwache Phase im Herbst, als er sich bei Trainer Meik Voll alles andere als aufdrängen konnte. Fischer weiß selbst, „dass ich da richtig in ein Loch gefallen bin und unterirdisch trainiert habe.“ Sein Job in einer Reifenwerkstatt hatte zu dieser Zeit enorm viel Kraft gekostet, die langen Arbeitszeiten an der Substanz genagt. Erst als die berufliche Belastung gegen Ende der Hinserie geringer wurde, verbesserte sich auch die Leistung.

Dass Fischer nun ab April ein Studium beginnen wird, begünstigte die Formkurve in den vergangenen Wochen nochmals: „Ich konnte in der Vorbereitung gut mitziehen, war dann leider zwischendurch krank. Im Pokalspiel gegen Lehnerz habe ich dann zum Glück wieder die Chance bekommen und sie genutzt“, berichtet der 25-Jährige, der in Watzenborn sowie gegen Rot-Weiss Frankfurt von Beginn an auflaufen durfte. Gerade mit seiner Leistung gegen die Frankfurter war Fischer allerdings nicht ganz zufrieden: „Ich hatte ein paar technische Fehler und die führen in der Hessenliga eben sofort zu einer Torchance. Aber ich bin froh, dass ich das Vertrauen jetzt bekomme.“

Rückblickend hat Fischer seinen Wechsel ins Königreich trotz der persönlichen Negativphase nie bereut: „Ich würde die Entscheidung immer wieder so treffen. Es ist schön, das mal alles so mitzuerleben. Die Auswärtsfahrten, das Training, das Niveau in der Hessenliga.“ Dabei sei die Umstellung anfangs nicht leicht gefallen: „Das war schon ein enormer Schritt, das habe ich gleich am Anfang im Training zu spüren bekommen. Da liegen schon Welten dazwischen. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.“

Nun steht am Samstag das Auswärtsspiel bei Eintracht Stadtallendorf auf dem Programm: „Die Stimmung ist aktuell natürlich super und auch die Vertragsverlängerungen geben uns einen Schub. Wir wollen dort die nächsten drei Punkte holen“, betont Fischer. Ausfallen werden Mohammed Habaqzah (Sprunggelenk) und Sascha Gies (beruflich verhindert), ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Andreas Drews (Knieprobleme).

Der überraschende Heimsieg der Fliedener gegen Rot-Weiss Frankfurt war derweil Gold wert: Alle drei Verfolger im Abstiegskampf (Alzenau, Vellmar, Oberrad) hatten ebenso Heimerfolge verbucht, sodass die Buchonen im Falle einer Niederlage auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht wären.

Die Erinnerungen an die Gastspiele bei der Eintracht sind mal positiv, mal negativ: Musste sich Flieden in der vergangenen Saison 3:4 geschlagen geben und im August 2013 eine 0:1-Niederlage hinnehmen, feierten die Buchonen im März 2013 einen 4:3-Erfolg (Torschützen: Fabian Schaub (2), Stefan Dietz, Christian Birkenbach).