Hessenliga: Rummel fällt aus

Der Balanceakt

Zwei Akteure, die sich im Derby schon öfters über den Weg gelaufen sind: Sebastian Bott (links, Steinbach) und Kevin Hillmann (Barockstadt). Foto: Kevin Kremer

Die ersten von zahlreichen Derbys gehen morgen in der Hessenliga über die Bühne. Die SG Barockstadt muss nach Steinbach reisen (19 Uhr) und auf ihren Top-Stürmer Dominik Rummel verzichten. Der SV Neuhof kommt indes mit breiter Brust nach Hünfeld (19 Uhr).

Nach dem Meisterfavorit ist vor dem Meisterfavorit: Binnen fünf Tagen absolviert der SV Steinbach seine Spiele gegen Dreieich und Barockstadt, die womöglich den Titel unter sich ausmachen werden. „Wenn wir punkten sollten, ist das alles Zubrot für uns“, verdeutlicht SVS-Akteur Nikolaj Zvekic, der wohl mit seiner robusten Spielweise wieder in die erste Elf rücken wird. „Wenn wir einen guten Tag erwischen, müssen wir uns auch nicht vor der schier übermächtigen Barockstadt verstecken.“

Einen passenden Matchplan hat der defensive Mittelfeldspieler auch schon im Gepäck. „Es ist ein Derby. Wir wollen, nein müssen sogar, Feuer und Leidenschaft in die Partie bringen“, betont er. Dafür müsse Steinbach die Räume eng machen, in die Zweikämpfe kommen und aus einer sicheren Ordnung herausspielen – ein Balanceakt für die Paliatka-Elf. Schließlich müsse für den großen Coup alles stimmen. Ein Trumpf könne die Mischung zwischen den jungen und erfahrenen Spielern sein. „Wir werden von einer erfahrenen Defensive mit Akteuren wie Sebastian Bott oder Fabian Wiegand gelenkt. Das tut uns gut“, erklärt der 19-Jährige. Und dass nach vorne mit den jungen Wilden immer etwas geht, habe das Spiel gegen Baunatal gezeigt.

Im Derby nicht mitwirken wird Barockstadts Torjäger Dominik Rummel, der gegen Waldgirmes bereits in der 18. Minute ausgewechselt wurde. „Montag war Dominik beim Physiotherapeut, gestern beim Arzt. Auf die genaue Diagnose müssen wir noch warten“, erklärt SGB-Trainer Sedat Gören. Fakt ist allerdings, dass Rummel gegen Steinbach nicht im Kader stehen wird. „Wir haben zwei, drei Optionen, wie wir ihn ersetzen“, sagt er, ohne sich in die Karten schauen zu lassen. Die Lösung wird wohl Yves Böttler oder Tobias Göbel lauten.

Wie Rummel auch war Neuhofs Verteidiger Leon Bräuer im zurückliegenden Spiel erfolgreich und bewies beim 1:0-Auswärtssieg ein goldenes Köpfchen. „Solche Spiele zu gewinnen, ist enorm wichtig für uns. Dass ausgerechnet ich das entscheidende Tor mache, freut mich natürlich“, resümiert der bescheidene 24-Jährige. Für ihn und den SV Neuhof gehe es ausschließlich um den Klassenerhalt, weshalb Spiele wie gegen Walldorf extrem wichtig sind.

Zu einer ähnlichen Kategorie zählt der Hünfelder SV, der ebenfalls den Klassenerhalt als Saisonziel ausgerufen hat. „Ich schätze den HSV als einen starken Aufsteiger ein, der technisch sehr gut aufgestellt ist. Das wird eine Herausforderung“, blickt Bräuer voraus. Dennoch rechne er sich etwas Zählbares gegen die Blau-Weißen aus.

Und das zurecht: Der Erfolg trotz 60-minütiger Unterzahl gegen Walldorf habe das Team nochmals zusammengeschweißt und ihm Selbstvertrauen verliehen. „Wir sind momentan gut drauf und in einer guten körperlichen Verfassung. Wir kämpfen füreinander und fahren mit breiter Brust nach Hünfeld“, ergänzt der Verteidiger.

Der SV Flieden muss nach dem Heimsieg gegen Eddersheim in Baunatal (19.30 Uhr) antreten. Auch wenn der KSV nur einen Punkt zum Auftakt holte, ist das Auswärtsspiel in die Kategorie „schwer“ einzuordnen.