Hessenliga: Ohne Gröger läuft nichts
Der, der den Laden zusammenhält
Markus Gröger (links, hier im Duell mit Hofbiebers Fabio Ruppert) ist der X-Faktor in der Dreierkette der SG Barockstadt. Foto: Kevin Kremer
Denn Gröger verbindet gleich mehrere Faktoren, die für solch eine Position in einem hochoffensiven taktischen Gebilde unabdingbar scheinen: Die Schnelligkeit, die Fähigkeit Spielsituationen unfassbar schnell zu antizipieren, die herausragende Spieleröffnung und vor allem eine große Unaufgeregtheit, wenn beispielsweise mal einer seiner gefürchteten öffnenden Bälle schiefgeht. Dass der 29-Jährige dann eben gleich den nächsten versucht, wenn sich denn einer anbietet, ist sicherlich seinem großen Erfahrungsschatz geschuldet. „Ich mache mir wenig daraus, wenn dann von der Tribüne ein dummer Spruch kommt“, sagt er und ist bemüht bei der Selbstanalyse die Wichtigkeit seiner Nebenmänner hervorzuheben.
So wie beim jüngsten 2:0-Erfolg in Eddersheim, als Sebastian Sonnenberger Kopfball um Kopfball abräumte, während Gröger hinter ihm absicherte. Beide ergänzen sich gut. Auch insgesamt scheint sich eine Mannschaft gefunden zu haben, die vielleicht sogar für den ganz großen Wurf bereit ist. In Eddersheim standen nur zwei Neuzugänge in der Startelf. „Der Rumpf des Teams ist jetzt in der dritten Saison zusammen, die meisten wissen sehr genau, wie der Trainer spielen will, die Integration der Neuzugänge fällt bei einem funktionierenden Team entsprechend leicht“, sagt Gröger, der 2016 von Hansa Rostock zu Borussia Fulda gewechselt war und anschließend Teil des Barockstadt-Teams wurde.
Und in diesem Team sind viele Spieler hungrig, wie Gröger feststellt. „Für mich ist das oft sehr leicht, weil jeder den Ball haben will. Wir haben eine gewisse Spielfreude und auch eine gute Fitness erarbeitet“, sagt der in Frankfurt aufgewachsene Abwehrchef. Doch irgendwo zwischen Frankfurt und Rostock hat auch er Understatement gelernt. Meisterschaft? Davon ist bei seinen Saisonzielen nicht die Rede. Aber er gibt an, „dass mir kein Gegner einfällt, zu dem wir fahren müssten, wo ich schon vorher mit einem Punkt zufrieden wäre“. Somit auch nicht Waldgirmes: der SC ist am Samstag im ersten Heimspiel zu Gast. Bis zu 1000 Zuschauer dürften kommen.
Wieder eiskalter SVS?
Immerhin die Hälfte darf der SV Buchonia Flieden zum Heimspiel-Auftakt gegen Eddersheim maximal begrüßen. Nachdem bei dem einen Meisterkandidaten, dem SC Hessen Dreieich, außer Lob für die disziplinierte Leistung nichts zu ernten war, wird die kommende Aufgabe gegen den FC Eddersheim, und somit einem weiteren Titelkandidaten, nicht leichter. Vor allem weil Eddersheim im Gegensatz zur Vorwoche auf Spielmacher André Fließ setzen kann und auch Torjäger Turgay Akbulut könnte am Samstag ein Startelfmandat winken.
In Steinbach stellt sich die Frage, ob nach der Partie gegen die stark verstärkten Dreieicher um Goalgetter Leon Burggraf die Tabellenführung eine weitere Woche gefeiert werden darf. Gut für Steinbach: Der runderneuerte Gegner scheint noch nicht eingespielt. Schlecht für Steinbach: Das ins Auge gefasste Hygienekonzept, um mehr Zuschauer als 250 zulassen zu können, wurde ob der schwierigen Umsetzbarkeit im Mühlengrund verworfen. Da der SVS einzig für die Dauerkarteninhaber Eintrittskarten reservieren lässt, lohnt sich frühes Kommen, um am Samstag einen der begehrten Plätze ergattern zu können.
Auf Reisen geht der Hünfelder SV, der nach der guten Leistung gegen Walldof inklusive ganz spätem Gegentor zum 1:1 auf den gesperrten Steffen Witzel verzichten muss. Da sich Nicolas Häuser in Richtung Auslandssemester verabschiedet hat, könnte so am Sonntag bei Türk Gücü Friedberg die Stunde des umfunktionierten Mittelstürmers Sebastian Schuch in der Innenverteidigung schlagen. Apropos Walldorf: Zu den Rot-Weißen muss der SV Neuhof am Sonntag reisen und sich auf ein spielstarkes, offensiv ausgerichtetes Team einstellen.