Trainer Alexander Bär konnte sich kaum noch einkriegen: „Das sind diese Momente, wo man einfach überlegt, den Sportplatz zu verlassen. Das war der falscheste Platzverweis, den ich in den 15 Jahren nach meiner Spielerkarriere je erlebt habe“, wütete der Coach.

Was war passiert? Sosa Perez wurde im Mittelfeld heftig gefoult und stieß daraufhin einen Fluchausruf in seiner Muttersprache aus. Ein Grebensteiner Auswechselspieler lief zum Schiedsrichter-Assistenten, redete auf ihn ein, dass der Neuhofer seinen Gegenspieler übel beleidigt haben soll, sodass der Schiedsrichter den Roten Karton zog. Noch auf dem Platz wollte Bär per Übersetzungs-App auf dem Smartphone richtigstellen, dass Sosa Perez nur „verdammt“ gesagt haben soll, an der Entscheidung änderte das aber nichts.

Immerhin: Nach Abpfiff kam der Sportliche Leiter der Grebensteiner auf die Neuhofer zu, um sich für die Konsequenzen der Proteste zu entschuldigen. Auch in einer Verhandlung würden die Gäste wohl aussagen, dass keine Beleidigung vorlag, ob der Neuhofer Mittelfeldleader trotzdem ohne Strafe davon kommt, bleibt abzuwarten. Nach der Aktion war die Luft völlig raus aus dem Spiel, nachdem der SVN in Hälfte eins richtig gut gespielt hatte. Die Folge war die 3:0-Führung dank des Dreierpacks von Nikolcho Gorgiev.

Die Statistik:

SV Neuhof: Hadzic; Yanez Cortes, Antoniev, Gorgiev, Görner, Sluka, Velic, Jacko, Zarevski, Sosa Perez, Costa Sabate.
TuSpo Grebenstein: Schreiber; Drube, Schanze, Trump,Frey, Fried, Durward, Ungewickel, Paulus, Möller, Maiterth.
Schiedsrichter: Paul-Ioan Barbu (Frankfurt).
Zuschauer: 130.
Tore: 1:0 Nikolcho Gorgiev (28.), 2:0 Nikolcho Gorgiev (32.), 3:0 Nikolcho Gorgiev (40., Handelfmeter). Rote Karte: Sergio Sosa Perez (Neuhof) wegen Beleidigung eines Gegenspielers (55.).