Tim Mulfinger berichtet
Der Schland-Hut als Markenzeichen?
„Im ersten Moment dachte ich, dass ich dem MDR schreibe, ob sie das Video löschen können. Aber mittlerweile bin ich ganz froh, dass ich eine total positive Resonanz erfahren habe. Mir schreiben wildfremde Leute aus ganz Deutschland und drücken ihre Zustimmung aus“, sagt Mulfinger, der erzählt, wie es zu dem Interview überhaupt erst kam: „Mit meinem Bruder, Cousin und bestem Freund stand ich nach dem Spiel vor dem Stadion. Wir waren alle total enttäuscht von dem Auftritt und schimpften auf die Leistung der Mannschaft. Der Kameramann hat das beobachtet und kam dann auf mich zu.“
Was folgte, war ein knapp zweiminütiger Monolog, in dem der 35-Jährige gar nicht mehr zu bremsen war. Er kritisierte aus der Emotion die „Scheiß-Dreierkette“, dass der vielleicht „beste Sechser Europas“, namentlich Joshua Kimmich, als rechter Abwehrspieler verteidigt, dafür aber „der beste rechte Abwehrspieler der Bundesliga“, namentlich Ridle Baku, gar nicht dabei ist. Und er stellte fest, dass man mit solchen Auftritten den Kindern die Lust am Fußball nähme und zum abschließenden Urteil kam: „Jogi, es hat so keinen Sinn mehr. Bitte hör’ auf mit dem Mist und lass’ uns erfolgreich Fußball spielen.“
Dass das Video zum Klickhit wurde, liegt sicherlich auch an seinem Auftritt. Mulfinger sind mehrere Stunden Fanfest in diversen Münchner Biergärten bei knallender Hitze anzusehen, dazu verabschiedet er sich aus der Emotion heraus mit den Worten „schönes Wochenende“ an einem Dienstagabend und trägt einen schwarz-rot-goldenen Fischerhut. „Den hat mein Cousin am Tag vorher für alle vier Mitfahrer in einem 1-Euro-Shop gekauft, damit wir uns keinen Sonnenbrand holen. Vielleicht wird er ja jetzt zu meinem Markenzeichen“, sagt Mulfinger und lacht.
Uns hat er seine Wunschformation für das heutige Spiel verraten.
Deutschland: Neuer – Ginter, Hummels, Rüdiger, Gosens – Kimmich, Goretzka – Sane, Müller, Gnabry – Havertz.
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