Trainingsauftakt des SV Steinbach

Der Vater nimmt den Sohn unter die Fittiche

Trainer Petr Paliatka (rechts) begrüßt die Neuen beim SV Steinbach (von links): Co-Trainer David Fladung, Alexander von Butler, Alexander Reith und Jannis Kehl. Paliatka junior weilt noch im Urlaub. Foto: Tino Weingarten

„Papa, ich glaube, ich will wechseln“. Unter der Woche machte der SV Steinbach den Wechsel von Petr Paliatka junior perfekt, dessen Vertrag bei der U19 des SV Wehen Wiesbaden aufgelöst wurde, und der somit dem Hessenligisten zur Verfügung steht. Zur Freude seines Vaters.

Der wusste in der vergangenen Woche selber noch nicht, dass er schon in der bevorstehenden Spielzeit seinen Sohn trainieren würde. „Das war sehr kurzfristig, er hat mich letzte Woche angerufen. Schon am Dienstag sind meine Frau und ich nach Wiesbaden gefahren und haben seine Sachen geholt“, sagt Petr Paliatka, Trainer der Steinbacher. Der Verein ist dem Hessenligisten sehr entgegengekommen, denn eigentlich stand der 18-Jährige in der hessischen Landeshauptstadt noch unter Vertrag und hätte ein weiteres Jahr in der U19 vor sich gehabt.

SV Steinbach verpflichtet den Sohn von Trainer Petr Paliatka

Doch nach einer Saison mit vielen Tiefen, in der Paliatka junior eine Knöchelverletzung und eine Corona-Infektion jeweils zur Unzeit zurückwarf, wollte der frühere Nachwuchsspieler des JFV Viktoria Fulda wieder in die Heimat. „Viele sagen, dass es nicht einfach ist, seinen Sohn zu trainieren. Aber es wird keine Probleme geben. Die Besten werden spielen. Ob das mein Sohn ist oder jemand anderes, ist mir egal“, betont der Trainer. Ohnehin werde sich sein Filius - der beim Auftakt im Urlaub weilte, weil Wiesbadens U19 bis vergangenen Sonntag noch spielte - erst einmal an die Hessenliga gewöhnen müssen. Das haben schon Philipp Bagus, Max Stadler oder Homan Halimi gespürt. Denen der SVS allen den Rücken gestärkt hat.

Nach einer denkwürdigen Aufholjagd in der Abstiegsrunde der vergangenen Hessenliga-Saison, an deren Ende der Klassenerhalt stand, ist der SV Steinbach in die Vorbereitung der neuen Spielzeit gestartet. Mit dem Aufstieg der SG Barockstadt und den Abstiegen des Hünfelder SV und des SV Flieden fallen dem SVS eine Reihe Derbys weg, wodurch dem Dorfverein aber fast ein Alleinstellungsmerkmal in der Region zuteilwird. „Klar ist es schade um die Derbys. Aber wer Hessenliga-Fußball sehen will, muss nach Steinbach kommen. Es ist ein richtig gutes Gefühl, das sagen zu können“, betont Paliatka.

Mit Reith und Kehl die Mannschaft verstärkt

Der Klassenerhalt trotz erheblichen Rückstands zu Beginn der Abstiegsrunde sei nur möglich gewesen, weil die Fitness der Spieler gepasst habe. „Die Mannschaft hat es kapiert, dass das der Unterschied zur Vorrunde war. Natürlich spielen wir jetzt wieder gegen andere, stärkere Gegner. Aber wir können auch jede Mannschaft ärgern“, macht Paliatka klar. Zumal den Teams nun eine deutlich andere Situation erwartet als noch im vorherigen Jahr, als jeder Trainer nach monatelanger Corona-Pause bei null starten musste. „Es wird leichter für uns werden“, weiß der Steinbacher Coach.

Trotz der Abgänge der Stammspieler wie Dominik Hanslik und Marko Madzar (Paliatka: „Die tun uns weh, beide haben eine sehr gute Rückrunde gespielt“), stehe in der kommenden Spielzeit eine SVS-Mannschaft auf dem Feld, die mindestens gleich stark, wenn nicht besser ist, sagt Paliatka. Besonders Alexander Reith verspricht, das spielerische Niveau des Hessenligisten anzuheben. Mit Jannis Kehl verpflichtete der SVS ein weiteres Talent. Beendet sind die Planungen bei Steinbach noch nicht, mit Javid Haziyev von der SG Mecklar/Meckbach/Reilos wirkte ein Testspieler beim Auftakt mit.

Der Kader:

Tor: Philipp Bagus, Alexander von Butler
Abwehr: Sebastian Bott, Lukas Hildenbrand, Dumitru Alin Neacsu, Thore Hütsch, Tom Wiegand, Dennis Reichmann, Fabian Wiegand
Mittelfeld: Luca Uth, Michael Wiegand, Alexander Reith, Leon Wittke, Homan Halimi, Volodymyr Makovii, Jannis Kehl, Fabian Göb, Pascal Manß
Angriff: Max Stadler, Petr Kvaca, Petr Paliatka junior

Termine:

4. Juli gegen die FSG Rothenkirchen/Kiebitzgrund (Sportwoche in Burghaun)
8. Juli gegen den Hünfelder SV (Sportwoche in Burghaun)
13. Juli beim TSV Ilbeshausen (Kreispokal)
20. Juli gegen den SV Flieden
24. Juli gegen die U19 des SC Paderborn