Die Pöbeleien machen Ernst erst richtig heiß

Sorgten für eine Bombenstimmung: Die Fans des KSV. Foto: Siggi Larbig

Die ersten drei Heimspiele bescherten dem HSV in Summe 6200 Zuschauer – und damit mehr als in der gesamten abgelaufenen Meistersaison. Für Abteilungsleiter Mario Rohde ein Grund sich zu bedanken.

Als die Pressekonferenz eigentlich schon beendet schien, ließ es sich Rohde nicht nehmen, ein Dankeswort an die zahlreichen ehrenamtlichen Helfern der vergangenen Wochen zu richten. Ob Griller, Ordner oder Bierverkäufer – alle hätten einen großen Anteil, dass die ersten drei Heimspiele auch wirtschaftlich zum vollen Erfolg für die Haunestädter wurden. Und speziell ob der Leistungen gegen die SG Barockstadt und den KSV Hessen besteht durchaus Hoffnung, dass der HSV einige neue Fans dazugewonnen hat, die auch bei „normalen“ Heimspielen Zaungast werden könnten.
Apropos Heimspiel: Davon hat der KSV noch nicht ein einziges erlebt. Großveranstaltungen mit anschließendem Rasentausch im Auestadion sorgten für den höchst unglücklichen Spielplan – und der zieht sich nahtlos weiter, denn nach der Heimpremiere am Freitag gegen Lohfelden folgen drei weitere Auswärtsspiele in Gießen, Baunatal und Alzenau.

Allerdings sind die KSV-Fans in der Lage, aus jedem Auswärtsspiel ein Heimspiel zu machen. Zirka 300 Fans, die meisten mit der Bahn, hatten sich auf den Weg in die Haunestadt gemacht, rund die Hälfte bildetete den Fanblock direkt neben dem „Heimtor“ der Hünfelder, das in der ersten Halbzeit Sebastian Ernst hütete. Permanent sangen die Fans, schwenkten zwei große Blockfahnen und versuchten ihre Mannen nach vorne zu peitschen. Für Ernst eine noch nie dagewesene Situation, mit der er aber prima zurechtkam, sich keinen Fehler erlaubte. „Teilweise waren die Beschimpfungen schon weit unter der Gürtellinie“, gab Ernst zu Protokoll, um anzufügen, „dass das richtig geil war, mich erst richtig heiß gemacht hat“.

Vogt schon jetzt eine Säule

Viele Schulterklopfer durfte sich Ernst nach dem Spiel abholen – doch das war ihm gar nicht recht. Denn er hatte wenig zu tun, wurde nur einmal richtig gefordert, nämlich als Marcel Dücker einen Rückpass schlampig ausführte und Ernst seine fußballerischen Fähigkeiten in die Waagschale werfen musste.

Für Ernst ist es die erste Hessenliga-Saison – für Andre Vogt bereits die x-te. Dass der ehemalige Linksverteidiger des TSV Lehnerz nun eine zentrale Rolle im Spiel einnimmt, tut ihm sichtlich gut. Auf der Zehn überzeugt er mit Kampfgeist, Zweikampfhärte, Wille und Spiellust. Nur die Torgefahr geht dem einstigen Junioren-Bundesligastürmer noch ab. Kein Problem für ihn, ist er doch einfach froh und glücklich nun wieder eine tragende Rolle einnehmen zu können. Gemeinsam mit den beiden Sechsern Julian Rohde und Sebastian Alles scheint sich zumindest in diesem Mannschaftsteil ein Trio gefunden zu haben, an dem die Konkurrenz von der Bank nur schwerlich vorbeikommen kann.

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