Drei Platzverweise und DFB-Stopp-Konzept: Schiri in der Schusslinie
Feuer war im Spiel zwischen der SG Johannesberg (hier Mehmet Bagci, schwarz) und dem SV Hofbieber um Adrian Hosenfeld. © Memento36
In den Mittelpunkt rückte Schiedsrichter Jan-Philipp Finkler (FSV Widdershausen). Der Verbandsliga-Referee zückte zehn Gelbe Karte, zwei Gelb-Rote Karten und eine Rote Karte. Gleich drei Johannesberger stellte er vom Platz, alle drei verdienten sich den Platzverweis, wenngleich die heimischen Zuschauer damit überhaupt nicht konform waren. Jona Katusic sah binnen weniger Minuten zwei vollkommen berechtigte Gelbe Karten (39.), Sardi Bardhushi meckerte vor und nach der Pause jeweils gelbwürdig (86.) und Milkias Solomon schubste seinen Gegenspieler zu Boden (90.+9). „Alle drei sind in Ordnung“, sagte Meik Voll nach Spielschluss, wenngleich der Coach der SG Johannesberg aufgebracht war: „Denn ansonsten hat mir in der Zweikampfbewertung komplett die Verhältnismäßigkeit gefehlt. Wir kassierten Verwarnungen für Dinge, die bei Hofbieber durchgewunken wurden.“
Die immer weiter aufkommende Hektik, die letztlich im DFB-Stopp-Konzept gipfelte (90.), sprach Voll an: „Beide Teams müssen in ihren Strafraum. Dabei empfand ich es auf dem Feld als gar nicht hitzig, sondern vielmehr wurde es von außerhalb befeuert.“ Sah der SGJ-Trainer eine ungenügende Schiedsrichterleistung, war die Meinung bei Sebastian Vollmar eine andere. Der Coach des SV Hofbieber sprach von einer „konsequenten Linie“ – und tatsächlich machte Finkler frühzeitig deutlich, dass die Karten etwas lockerer saßen. Daran konnten sich die Akteure orientieren, Johannesbergs Spieler stellten jedoch das eigene Spiel nicht um.
Platzverweise und DFB-Stopp-Konzept: Schiri in der Schusslinie
Fußball wurde derweil ebenfalls gespielt. Und dabei rückte SGJ-Nachwuchskeeper Maximilian Schmidt in den Fokus. Schmidt, noch für die A-Junioren spielberechtigt, feierte sein Seniorendebüt und glänzte mehrfach. Von Unsicherheit war beim Youngster nichts zu sehen, den Sieg hätte er Johannesberg beinahe alleine festgehalten. Bis SVH-Aushilfskapitän Moritz Günther kam und per Distanzkracher ausglich (85.). „Max hatte unser vollstes Vertrauen und hat total geliefert. Er war unser bester Mann“, schilderte Voll, dessen Team zum psychologisch perfekten Zeitpunkt in Führung gingen. Bardhushi traf mit dem Halbzeitpfiff, als sich Hofbieber von einem lang gezogenen Freistoß überrumpeln ließ.
Druck wollte Hofbieber nach der Pause aufbauen und hatte seine Chancen, wenngleich auch Johannesberg Mitte des zweiten Durchgangs auf 2:0 hätte stellen können. „Ich kann mit dem Punkt leben, obwohl wir lange Zeit in Überzahl gespielt haben. Personell war es nach dem Hönebach-Spiel angespannt. Ich habe daher eine ordentliche Vorstellung gesehen“, resümierte Vollmar.
Die Statistik:
SG Johannesberg: Schmidt; Katusic, Schneider, Ristevski, Kamdem – Sharif (90.+5 Solomon), Sammet – Bagci, Wolf (74. Butsch), Hillenbrand – Bardhushi. SV Hofbieber: Hellwig; J. Haas, Günther, Hosenfeld – Faber (46. Streitenberger), L. Haas (74. Wagner), Müller (83. Vogel), L. Budenz, Ochs (54. Isert) – Ruppert, von Keitz (73. Jannke). Schiedsrichter: Jan-Philipp Finkler (FSV Widdershausen). Zuschauer: 160. Tore: 1:0 Sardi Bardhushi (45.+3), 1:1 Moritz Günther (85.). Rote Karte: Milkias Solomon (Johannesberg) wegen einer Tätlichkeit (90.+9). Gelb-Rote Karte: Jona Katusic (39.), Sardi Bardhushi (86., beide Johannesberg).