"Druck und Angst kosten Prozente"

Szene aus der vergangenen Serie, als Roman Prokopenko einen Schritt schneller als Ion Morgun ist. Foto: Elisa Gebauer

Schlagzeilen schreibt die SG Hessen/Spvgg. Hersfeld derzeit hauptsächlich abseits des Spielfelds, weil eine mögliche Zusammenarbeit mit dem (Noch)-Gruppenligisten SVA Bad Hersfeld die Szene im Norden beschäftigt. Dadurch kommt der sportliche Aspekt zu kurz – und da könnte immerhin der Titelgewinn in der Kreisoberliga Nord winken. Vor dem Gipfeltreffen am Sonntag beim ESV Hönebach haben wir mit Spielertrainer Roman Prokopenko gesprochen.

Wie sehr beschäftigen die Mannschaft und dich gerade die Verhandlungen mit dem SVA und der damit verbundenen unsicheren sportlichen Zukunft?

Gar nicht, die ganze Thematik war schon länger kein Thema mehr in der Mannschaft, weil wir uns tatsächlich einfach auf Fußball konzentrieren und da haben wir mit der Meisterschaft ein großes Ziel im Blick. Die Betonung liegt hier aber klar auf „Meisterschaft“, weil wir den Aufstieg nicht in unseren Händen haben.

Einen riesigen Schritt könnte die Mannschaft am Sonntag vollführen. Wie groß ist der Respekt vor Hönebach?

Riesig, denn die Mannschaft hat große Konstanz und eine riesige Moral, weil sie immer wieder zurückkommen kann. Aber ich muss auch sagen, dass der Fokus erst einmal auf unserem Heimspiel am Freitag gegen Ober-/Untergeis liegt, das müssen wir gewinnen und auch da gibt es drei Punkte zu ernten.

Wagen wir dennoch einen Blick auf Hönebach. Die Mannschaft spielte zuletzt dreimal unentschieden. Kannst du dir erklären, was da los ist?

Ich hatte schon ein bisschen spekuliert, dass so eine Phase kommt, schließlich wird es bald Sommer und dann denkst du dir als Spieler schon einmal, dass du ja immer noch oben stehst und bald Meister werden könntest. Wenn du dich als Spieler mit Angst und Druck beschäftigst, fehlen schnell mal die entscheidenden zehn Prozent.

Die „Hessen“ kommen hingegen wieder besser in Fahrt, drehten zuletzt ein 0:2 gegen Meckbach in ein 6:2…

Unser Fußball war nach der Winterpause nicht so gut, auch weil die Plätze das ganz einfach nicht hergaben. Jetzt werden die Plätze besser, was uns entgegenkommt. Nehmen wir das Spiel gegen Meckbach, da sind wir von Anfang an klar überlegen, liegen plötzlich 0:2 hinten, verlieren aber nie die Ruhe und erspielen uns einfach weiterhin unsere Torchancen.

Und das ohne Lukas Müller-Siebert, Emmanuel Crawford und Dominik Oelschläger. Rechnest du mit den Dreien am Sonntag.

Sie haben sich ja leider alle im Spiel gegen Weiterode verletzt. Und ich glaube, dass, wenn wir Glück haben, ein Spieler pünktlich fit ist – mehr aber sicherlich nicht. Aber wir werden auch so eine Mannschaft stellen, die in Hönebach gewinnen kann und das muss auch das Ziel sein. Aber erst beschäftigen wir uns mit Ober-/Untergeis.

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