Ein Hallenspezialist macht auf sich aufmerksam

Mark Zentgraf (rechts) machte kürzlich beim Reinhold-Völker-Gedächtnisturnier auf sich aufmerksam. Archivfoto: Charlie Rolff

Sie waren die Überraschung des Reinhold-Völker-Gedächtnisturniers: Die A-Junioren von Gastgeber FV Horas landeten nicht nur auf einem hervorragenden zweiten Platz, die Truppe von Matthias Wilde führte einige Senioren-Mannschaften regelrecht vor und beeindruckte mit hervorragendem Hallenfußball. Nicht umsonst kam auch der beste Torjäger aus den Reihen der FVH-Youngster: Mark Zentgraf war mit 13 Treffern der mit Abstand beste Schütze des Turniers.

"Wir sind gar nicht mit so einer hohen Erwartung ins Turnier gegangen. Mit dem Finale hat keiner gerechnet, wir wollten zunächst einmal nur in die Endrunde kommen", sagt Zentgraf. Doch schon am ersten Vorrundentag spielte Horas groß auf, Senioren-Verbandsligist Petersberg wurde mit 5:1 in die Schranken gewiesen, am Endrundentag gab es unter anderem einen 9:2-Kantersieg gegen Vorjahressieger Thalau. Erst im Finale war der FVH zu stoppen, nach 3:1-Führung gab es eine 3:4-Pleite gegen Rekordsieger TSV Lehnerz II.

"Hätte vorher jemand gesagt, dass wir gegen Lehnerz 3:4 verlieren, hätten wir das wohl unterschrieben. So war es ein bisschen schade. Wir sind aber eher stolz auf das Erreichte", so Zentgraf, der aus einer tollen Horaser Mannschaft noch einmal heraus stach. 13 Treffer erzielte der 17-Jährige und damit mehr als jeder andere Spieler des Turniers. "Die großen Tore kamen mir entgegen. Außerdem waren viele Tore gut herausgespielt, da musste ich am Ende oft nur noch den Ball reinschieben", gibt sich der Hallenspezialist bescheiden.

"Technisch ein perfekt ausgebildeter Spieler"

Dabei ist der Schüler auf dem Feld gar nicht für das Toreschießen zuständig. Drei Saisontore hat der rechte Mittelfeldspieler auf der Habenseite stehen, Keanu Wai Clemente Banh (10) und Noah Odenwald (9) stehen in dieser Hinsicht eher im Fokus. Zwei Spieler, die vor der Saison vom JFV Viktoria Fulda nach Horas zurückgekehrt sind. Zentgraf ist diesen Weg nie gegangen. "Es hat für mich nie einen Grund gegeben, den Verein zu verlassen", betont der Fuldaer, der in der Haimbacher Straße wohnt, beim Haimbacher SV seine ersten Schritte im Fußball gegangen und in der E-Jugend zum FVH gewechselt war.

Sein erster Trainer dort: Matthias Wilde, der den starken 2000er-Jahrgang - unter anderem glückte 2015 der Aufstieg in die C-Junioren-Hessenliga - noch heute betreut. Und der Coach hat einige lobende Worte für seinen Schützling parat: "Technisch ist er ein perfekt ausgebildeter Spieler. Seine Dynamik und sein Tempo mit dem Ball sind sehr gut", schwärmt Wilde, der bei Zentgraf aber noch bei der Willensschulung Verbesserungspotenzial sieht.

Generell läuft es bei den Horaser Youngstern nicht nur in der Halle, auch draußen spielt der Aufsteiger in die Verbandsliga eine tolle Saison. Der FVH - seit elf Spielen ungeschlagen - überwintert punktgleich mit dem Dritten als Tabellenzweiter, der zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Hessenliga berechtigen würde. "Es ist schön, dass wir momentan dort stehen. Vielleicht schaffen wir das am Ende auch. Unser Ziel ist es, oben mitzuspielen, dann schauen wir mal, was dabei herauskommt", sagt der 17-Jährige. Mit Horas und dem formstarken Zentgraf ist jedenfalls auch in Zukunft zu rechnen.