Ein noch nie dagewesener Erfolg winkt

Marius Gruber (gelb) gibt seit Oktober 2020 die Richtung beim SC Motten vor. Gelingt mit ihm als Spielertrainer der erstmalige Aufstieg in die Kreisoberliga? © Jonas Wenzel

Als Kreisliga-Liebhaber ist am Sonntag (14 Uhr) das Sportgelände des SC Motten der Ort der Begierde, denn der SCM empfängt im Spitzenspiel der A-Liga Fulda/Rhön Nachbar SG Schmalnau/Hettenhausen.

Die Vorzüge dieses Spiels kennt Mottens Spielertrainer Marius Gruber. Der gebürtige Kothener ist seit Oktober 2020 für die Geschicke im bayrischen Dorf nahe der hessischen Grenze zuständig und hat den SCM seitdem zu einem Spitzenteam geformt , das erstmals den Sprung in die Kreisoberliga schaffen kann.

Marius, warum darf niemand das Spitzenspiel verpassen?

Simpel gesagt treffen die beiden besten Mannschaften der Liga aufeinander. Beide Teams sind in einer sehr guten Verfassung, beide haben eine lange Siegesserie vorzuweisen, beide besitzen eine starke Offensive und deshalb wird es sicherlich ein Spiel, bei dem jeder Zuschauer auf seine Kosten kommt. Obwohl Schmalnau/Hettenhausen aktuell nur Dritter ist, sehe ich sie mit uns als stärkstes Team der A-Liga. Es wird ein Kampf. Ein Besuch in Motten lohnt sich, nicht nur wegen dem Bier.

Dem SCM sind zuletzt sieben Siege in Folge bei 31:2 Toren geglückt. Eine Spielabsage kann nicht im Sinne des Vereins sein, oder?

Nein, wir wollen definitiv spielen und die Wetterprognose stimmt uns zuversichtlich. Außerdem ist allen bewusst, wie gut wir drauf sind. Hinzu kommt, dass wir mit Spielabsagen in den vergangenen Jahren schlecht gefahren sind und dadurch eine übervolle Rückrunde hatten.

Nicht nur offensivstarke Teams treffen aufeinander, sondern auch die beiden defensivbesten Clubs. Dein Team kassiert im Schnitt nur 0,73 Gegentore pro Spiel. Ein meisterhafter Wert?

Ich prophezeie, dass wir nur ganz schwer von Platz eins zu vertreiben sind, wenn wir diesen Wert halten. Die Defensive ist gewiss ein Grund, weshalb wir so viele Punkte haben. Wir sind total stabil und haben Selbstvertrauen – vom Torhüter bis zum Stürmer. Man könnte meinen, dass wir explizit auf unser Abwehrverhalten achten, aber das ist nicht der Fall. Wir stehen für einen offensiven Fußball und wollen gerne den Ball besitzen. Die Stabilität überträgt sich allerdings auf unser gesamtes Spiel, denn offensiv ist der Glaube absolut vorhanden und wir benötigen nicht viele Torchancen für den Erfolg.

SC Motten: Meistersignal im Kreisliga-Spitzenspiel und Derby?

Was ist das Geheimnis des Erfolgs?

Die Mannschaft ist in den zurückliegenden Jahren immer mehr zusammengewachsen. Wir spielen seit zwei, drei Jahren mit einem Stammpersonal, haben hinzu noch Leute auf der Bank, die immer pushen können. Es kann sich jeder auf den anderen verlassen und die Abläufe hat jeder verinnerlicht. Eine eingespielte Truppe macht viel aus. Momentan sind wir außerdem nahezu frei von Verletzungen.

Ein Sieg gegen Schmalnau/Hettenhausen würde bedeuten, dass Motten auf neun Punkte davonzieht...

Es kann ein kleiner Fingerzeig im Meisterkampf sein, aber von einer Vorentscheidung braucht niemand sprechen. Es folgen im Anschluss noch zwölf Spiele und das macht es total realistisch, diesen etwaigen Rückstand aufzuholen. Fakt ist, dass wir die derzeitige Situation noch weiter verbessern können.

Für den SCM spricht auch, dass nach der Winterpause direkt vier Heimspiele anstehen.

Wir haben unsere beiden Niederlagen auswärts erlebt und fühlen uns daheim augenscheinlich etwas wohler. Es ist immer schwer nach einer langen Pause wieder in den Rhythmus zu kommen, da kommt es gelegen, dass wir mit vielen Heimspielen starten.

Der SC Motten in der Kreisoberliga. Wie klingt das?

Daran kann ich mich gewöhnen. Ich bin zwar erst seit sechs Jahren im Verein, habe aber schon vernommen, dass der Verein noch nie in dieser Liga gespielt hat. Es ist aber nicht so, dass wir riesigen Druck haben. Unsere Truppe ist jung, der Sprung nach oben war und ist mittelfristig das Ziel. Vielleicht beschleunigen wir die Entwicklung etwas.