Ein Spieler mit "herausragenden sportlichen Fähigkeiten"

Julian Keller wechselte im Sommer von FV Horas zu Viktoria Fulda. Foto: Charlie Rolff

"Er kommt meinem Idealbild eines Spielers sehr nahe. Gut erzogen, zuverlässig, diszipliniert, dazu hat er herausragende sportliche Fähigkeiten", schwärmt der B-Junioren-Trainer des JFV Viktoria Fulda, Max Lesser. Die Komplimente sind an Julian Keller gerichtet: Der Sommerneuzugang des FV Horas hat in der Hessenliga direkt Fuß gefasst und ist zu einem unverzichtbaren Teil der Lesser-Elf avanciert.

Als einziger Spieler hat "Kelly" kein einziges der 16 Saisonspiele verpasst, ist mit sechs Treffern und sieben Vorlagen bester Scorer seiner Mannschaft. "Dafür, dass es mein erstes Hessenliga-Jahr ist, bin ich absolut zufrieden", sagt der 17-Jährige. Im Vorjahr spielte Keller noch in der B-Junioren-Kreisliga für den FV Horas und schoss sein Team mit 30 Treffern in die Gruppenliga. "Die Umstellung auf die Hessenliga ist mir nicht so schwer gefallen. In Horas herrschte ja auch ein gutes Niveau", betont der offensive Mittelfeldspieler.

Dennoch entschied sich der Großenlüderer für den Wechsel zum JFV Viktoria Fulda - aus naheliegenden Gründen. "Es hat mir in Horas immer gut gefallen, ich habe immer noch viele Freunde dort. Ausschlaggebend war aber, dass ich bei Viktoria zwei Ligen höher spielen kann", sagt der Schüler, der auch ein Angebot von Drittligist Rot-Weiß Erfurt hatte. "Erfurt hat mich aber nicht so überzeugt, dass ich in Fulda alles aufgeben wollte." Schließlich will sich der Schüler des Domgymnasiums im kommenden Jahr voll auf sein Abitur konzentrieren. Außerdem spielt Erfurt auch "nur" in der Regionalliga, vom Niveau her nicht wesentlich stärker einzuschätzen als die Hessenliga.

Dort belegt der JFV aktuell den achten Rang. Zwei Siege in Folge sorgten dafür, dass die Viktoria sich erst einmal von den gröbsten Abstiegsnöten befreit hat. "Die Siege waren sehr wichtig. Wir sind jetzt erst einmal unten raus, wissen aber auch, dass wir noch ein paar Punkte brauchen, um die Klasse zu halten." Am Wochenende geht es zum Tabellenfünften nach Darmstadt, "da wollen wir wieder etwas holen", betont Keller.

In den vergangenen drei Spielen durfte der 17-Jährige seine Elf aufs Feld führen, da der etatmäßige Spielführer, Moritz Fischer, verletztungsbedingt nicht von Beginn an spielen konnte. Eine ungewohnte Rolle für den Zehner, schließlich war der Großenlüderer zuvor noch nie Kapitän, "ich habe aber auch schon immer Verantwortung übernommen. Ich sage gerne mal was und versuche, der Mannschaft damit zu helfen."

Nicht die einzige Fähigkeit, die Max Lesser an seinem Schützling schätzt. "Kelly ist ein ganz wichtiger Spieler. Er ist immer da, trainiert sehr gut und kann die Jungs mitreißen. Er ist ein wichtiger Baustein in einer Mannschaft, die von ihrer Geschlossenheit lebt", lobt der 21-Jährige, der dazu die Standardstärke seines Spielmachers schätzt. Keller selbst zählt das Passspiel sowie die Ballkontrolle zu seinen Stärken - weiß aber auch, wo er sich verbessern kann. "Im Defensivverhalten kann ich noch zulegen."