Sascha Rühl zu seinem Verbleib

"Ein Weg, der noch gegangen werden muss"

Seine vierte Spielzeit wird Sascha Rühl im Sommer in der Rhön angehen und den Zusammenschluss der SG Hilders/Simmershausen weiter vorantreiben. Foto: Charlie Rolff

Die Rhön hat es Sascha Rühl etwas angetan. Der 33-Jährige, seit 2018 beim TSV Hilders und seit der laufenden Saison als Spielertrainer bei der SG Hilders/Simmershausen tätig, wird über die laufende Saison hinaus das Amt begleiten. Im Interview verrät er, wie groß die Aufgabe ist, zwei Mannschaft zu einer zusammenzuschweißen.

Du warst der erste Trainer der neugegründeten Spielgemeinschaft. Was war die größte Aufgabe dabei?

Prinzipiell galt und gilt es, aus zwei eingeschworenen Haufen einen zu machen. Das war die größte Herausforderung, die natürlich ebenfalls die Vereine betrifft. Es gab eine Vorstellung, wie es funktionieren soll. Allerdings ist alles ein Prozess, der noch längst nicht abgeschlossen ist. Anfangs merkte man noch die Rivalität zwischen den Clubs. Wir sind nun auf dem richtigen Pfad.

Welche Vorstellungen waren das?

Wir wollen die Leute mitnehmen. Das ist uns zwar gelungen, aber aufgrund der Unterbrechung konnten wir daran nicht weiterarbeiten. Mit etwas mehr Zeit wären wir, sportlich gesehen, ein Stück weiter. Es ist ja nicht so, dass die Jungs sich nicht kannten. Viele haben schon in der Jugend gemeinsam gespielt.

Gab es, da du zuvor Hilders trainiert hast, Probleme in Bezug auf die Simmershäuser Akteure?

Dieser Faktor war tatsächlich einer, über den ich mir Gedanken gemacht habe. Ich habe jedoch von Beginn an klargestellt, dass nur die Trainersicht zählt. Das heißt, wer Leistungen bringt, spielt. Dass anfangs der Draht etwas besser zu den Hilderser Spielern war, ist ja ganz normal. Umso wichtiger war es, dass Christian Bohl mich als Co-Trainer unterstützt. Wir haben sehr engen Kontakt, er bringt aber noch mal eine andere Sichtweise rein. Und Chris war ein wichtiger Punkt, weshalb ich bleibe. Ohne Unterstützung könnte ich das Amt nicht ausüben.

Da passt es, dass ihr Nachbarn seid?

Nicht direkt, 100 Meter liegen zwischen uns. Aber so können wir immer eine Fahrgemeinschaft bilden und uns intensiv austauschen.

Beim Zusammenschluss betonten die Vorstände, dass der Verein begeisterungsfähigen Fußball anbieten wolle. So ganz ist das noch nicht gelungen, oder?

Bislang war eigentlich immer etwas bei uns am Sportplatz los (lacht). Ob das nun für oder gegen uns spricht, weiß ich allerdings nicht. Die Tabellensituation könnte zwar besser sein, aber dafür haben wir uns teils zu plump angestellt. Hinten ging es zu einfach, vorne fehlte die Kaltschnäuzigkeit. Wie ich es gesehen habe, konnten wir die Zuschauer aber teilweise mitreißen.

Nun steht im Sommer deine vierte Saison bevor. Wie beurteilst du die zurückliegende Zeit und was steht noch bevor?

Grundsätzlich fühle ich mich in Hilders und Simmershausen sehr wohl. Das war ein Faktor, weshalb ich ohne groß zu zögern für ein weiteres Jahr verlängert habe. Für die neue Runde wäre es wichtig, eine Saison mal wieder komplett zu spielen. Besonders mit Blick auf unseren andauernden Prozess. Daran wollen wir arbeiten, Automatismen in die Mannschaft bekommen. Sportlich wollen wir den Schritt Richtung oberes Tabellendrittel in der Kreisoberliga erreichen. Ich möchte mit dem Verein noch etwas bewegen und Kontinuität reinbekommen. Potenzial ist vorhanden und die Infrastruktur wird mit dem Bau des Kunstrasenplatzes ausgebaut. In Künzell bin ich 21 Jahre geblieben, das zeigt, dass ich gerne etwas länger bleibe. Es ist allerdings im Ganzen ein Weg, der erst noch gegangen werden muss.

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