Schersadeh und Neuenberg

Eine "ziemlich verrückte" Abschiedstour

Erfahrungen als Spielertrainer sammelte Imal Schersadeh bereits in Welkers. Ab Sommer kommt die SG Rückers II zur Vita dazu. Foto: Charlie Rolff

Im Osternest der SG Rückers versteckte sich Imal Shersadeh als neuer Trainer der zweiten Mannschaft. Der 37-Jährige blickt auf seine bevorstehende Aufgabe, will zuvor aber den Klassenerhalt mit dem TSV Neuenberg erreichen.

Zwei Spiele, 23 Tore. Der TSV Neuenberg steht in der Abstiegsrunde für Spektakel. Der 6:7-Niederlage gegen die zweite Mannschaft des FC Eichenzell folgte das 5:5-Remis gegen den TSV Künzell II. "Ziemlich verrückt", muss Schersadeh lachen. Doch die wilden Ergebnisse kann der erfahrene TSV-Stürmer erklären: "Vorne sind wir gut besetzt und jeder ist für ein Tor gut. Der Trainer macht alles richtig, doch mit der Trainingsbeteiligung ist es schwierig, sich einzuspielen."

Das zog sich gar bis ins Spiel gegen Künzell II durch, als Neuenberg mit neun Spielern anfangen musste. Erst zur zweiten Halbzeit war die Startelf komplett, der TSV glich noch zum 5:5 aus - trotz 3:5-Rückstand nach 70 Minuten. "Die Spieler geben trotzdem total Gas und haben in Künzell Moral und Charakter bewiesen", sagt Schersadeh. Gegen Eichenzell II fehlten wenige Augenblicke, die Britannia-Reserve erzielte in der Nachspielzeit den Siegtreffer.

Der 37-Jährige wird Neuenberg am Saisonende verlassen. In Rückers hat er ein Haus gekauft, mehr oder weniger neben dem Sportgelände. Da lag es nahe, einen Trainerjob bei der SGR zu beginnen, wie auch Sportvorstand Michael Förster in der Pressemitteilung der Rot-Weissen betonte. "Hätte ich in Fulda gewohnt, wäre ich wohl in Neuenberg geblieben. Aber den Aufwand kann ich so nicht bestreiten", erklärt Schersadeh.

In Rückers könne er ohne Druck arbeiten, sagt er: "Der Fokus im Verein liegt natürlich auf der ersten Mannschaft. Aber in der Zweiten sind ein paar hungrige Spieler dabei und ich denke, dass ich ihnen mit meiner Erfahrung helfen kann." Spiele in der Kreisoberliga-Mannschaft seien allerdings nicht ausgeschlossen: "Falls nötig, helfe ich dort aus und unterstütze 'Klinsi' (Rückers-Trainer Christian Müller, Anm. d. Red.) so gut es geht", betont Schersadeh.

Die Gegenwart spielt sich jedoch noch in Neuenberg ab, das Spiel gegen Germania Fulda steht bevor. Nicht richtungsweisend, aber enorm wichtig. Denn Schersadeh rechnet damit, dass die Germanen, Eichenzell II, Pilgerzell II und eben Neuenberg die Absteiger unter sich ausmachen. Mit dem B-Liga-Abstieg möchte der 37-Jährige nicht gehen. Auch, wenn es weiterhin Spektakel geben wird. "Es lohnt sich auch. Wer Tore sehen will, muss nur uns zuschauen", scherzt Schersadeh.

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