"Erfolge muss man genießen"

André Leibold ist mit vier Saisontreffern Fliedens bester Torjäger in dieser Spielzeit. Foto: Charlie Rolff

Buchonia Flieden und die Hessenliga-Derbys - das passte in der Vergangenheit. Sieben Punkte holte das Team aus den vergangenen drei Begegnungen gegen den TSV Lehnerz (2:0, 0:0) und Borussia Fulda (3:2). Diese Serie soll am Samstag (15 Uhr) fortgeführt werden, wenn die Buchonia an der Richard-Müller-Straße auf den TSV Lehnerz trifft. Außenverteidiger André Leibold erklärt im Interview, was Flieden in den Derbys so stark macht.

Zehn Spiele sind gespielt und es stehen zehn Punkte auf der Habenseite. Wie fällt das Fazit aus?

Im Endeffekt haben wir uns schon ein bisschen mehr erhofft, gerade gegen die direkten Konkurrenten war mehr drin. Wichtig war, dass wir am Wochenende gegen Alzenau (2:0, Anm. d. Red.) die drei Punkte eingefahren und uns so ein bisschen frische Luft verschafft haben. Unter dem Strich können wir von einem durchwachsenen Start sprechen.

Wo muss also in den kommenden Wochen angesetzt werden?

An mehreren Elementen. Wir haben vorne viele entscheidende Momente nicht genutzt und hinten die entscheidenden Momente für den Gegner zugelassen. Das wird in der Hessenliga eben gnadenlos bestraft. Die Mannschaft muss sich weiter stabilisieren.

Deine persönlichen entscheidenden Momente in der Offensive hast du jedenfalls genutzt. Vier Elfmeter, vier Treffer - damit bist du der beste Torschütze der Buchonia. Das liest sich nicht schlecht als Außenverteidiger ...

Das ist eine sehr schöne Sache, aber auch nur möglich, weil die Jungs vorher gut gearbeitet und die Elfmeter herausgeholt haben. Es ist natürlich überdurchschnittlich gut, dass wir in dieser frühen Phase der Saison schon vier Elfmeter bekommen habe. Ich hätte nichts dagegen, wenn noch ein paar weitere dazu kommen.

Wie kommt es eigentlich, dass du seit dieser Spielzeit die Elfmeter schießt?

Ich habe in der vergangenen Spielzeit irgendwann mal in der Zweiten ausgeholfen und mir den Ball geschnappt, als es einen Strafstoß gab, und diesen sicher verwandelt. Da Meik zu diesem Zeitpunkt noch Trainer der Zweiten war, ist ihm dieser Moment wohl in Erinnerung geblieben, sodass ich seit Sommer die Elfmeter für das Hessenliga-Team schieße.

Richten wir den Blick auf das Derby am Samstag: In der Vergangenheit saht ihr gegen die Lokalrivalen immer richtig gut aus. Wie kommt das? Personell seid ihr sicherlich eher einen Tick schwächer aufgestellt.

Derbys haben ihre eigene Philosophie und motivieren jeden Spieler noch einmal extra. Hinzu kommt, dass wir die Gegner natürlich auch sehr gut kennen und wissen, wo die Stärken und Schwächen der jeweiligen Mannschaft liegen. Wenn du mental und taktisch gut eingestellt bist, dann kannst du etwas mitnehmen.

Die bisherigen drei Saisonsiege wurden kräftig und ausgiebig gefeiert. Einmal stand das Altstadt-, zweimal ein Oktoberfest auf dem Programm. Was ist für Samstagabend geplant?

Wenn wir erfolgreich sein sollten, dann würden wir in Lehnerz natürlich auch feiern. Da würden wir uns nicht lumpen lassen. Erfolge muss man genießen.

Ist diese extreme mannschaftliche Geschlossenheit der große Unterschied zu anderen Hessenligisten?

Das ist sehr schwierig zu beurteilen, da ich nicht weiß, wie es bei anderen Vereinen abläuft und das nur am Rande mitbekomme. Daher kann ich nur von uns sprechen und sagen, dass wir ein großes Mannschaftsgefühl haben und uns alle sehr gut verstehen, auch weil viele schon seit Jahren hier spielen. Aber genau das brauchen wir auch, um erfolgreich zu sein. Wir müssen als Einheit auftreten und die Grundtugenden des Fußballs auf den Platz bekommen. Flieden ist eben nicht so finanzstark wie andere Teams, das müssen wir kompensieren.

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