FSG stemmt sich erfolgreich gegen den Trend
Geht es nach Marc Ortwein, will der 36-Jährige noch einige weitere erfolgreiche Jahre bei der FSG Vogelsberg verbringen. Foto: Florian Volk
2011 hatte Ortwein ganz unten angefangen: Erst setzte die Talfahrt mit dem TSV Grebenhain, dem nach vielen Jahren in der Landesliga - mit Kapitän Marc Ortwein - das Geld ausgegangen war, ein, der sich schließlich bis in die B-Liga Fulda/Lauterbach zurückzog. In der gleichen Klasse trat der gebürtige Lauterbacher dann im Sommer des gleichen Jahres sein erstes Traineramt bei der FSG Vogelsberg an. Deren Bilanz der vorherigen vier Spielzeiten waren drei Abstiege in vier Jahren. Mehr als sieben Jahre sind seitdem vergangen - und Ortwein hat den Karren wieder flott bekommen, kehrte die FSG im Sommer schließlich via Relegation wieder in die KOL zurück. "Und das mit sieben Spielern aus der Mannschaft, die 2013 in die A-Liga aufgestiegen war", freut sich der Coach.
Ortwein fühlt sich in Vogelsberg pudelwohl, seine Frau stammt aus Lanzenhain, Schwiegervater Volkhard Jöckel betreibt im Hintergrund ebenso emsige Vorstandsarbeit wie Abteilungsleiter Marius Eurich. "Lanzenhain ist nun meine Heimat, aus Kollegen sind mittlerweile Freunde geworden. Es gab für mich keinen Grund, im nächsten Jahr irgendetwas zu ändern. Deshalb habe ich guten Gewissens wieder zugesagt", betont der 36-Jährige, der in der Abteilung Einkauf in einem Bad Nauheimer Krankenhaus tätig ist. Von Verschleißerscheinungen sei keine Spur. "Ich habe zwar (noch) keine Lizenz, allerdings durfte ich von vielen erfahrenen Trainern in meiner Karriere lernen. Ich denke, dass wir ein abwechslungsreiches Training haben und dass der Erfolg unserer gemeinsamen Arbeit recht gibt. Bis auf die vorletzte Saison, in der wir nur Achter in der A-Liga waren, ging es stets bergauf."
Dritte Mannschaft ab Sommer?
Die Trainer Marc Ortwein (links) und Christi-Solomon Christian (rechts) freuen sich über die jüngsten Vogelsberger Verstärkungen Roman Bayerbach (weiter von links) und David Knöll. Foto: Verein
Zudem baue die FSG auf eine vorzügliche Jugendarbeit. "Unser Abteilungsleiter Marius Eurich ist sehr engagiert, trainiert auch noch A- und B-Jugend. Es kommen immer wieder hungrige Leute raus, die das Kaderbild verändern. Die Chemie zwischen Herren und Jugend stimmt, wir schauen gegenseitig bei den Spielen zu", schwärmt Ortwein. Im Sommer kämen neun Kicker aus der Jugend raus, die Vogelsberger erwägen gar, eine Dritte ins Rennen zu schicken. 16, 17 Leute seien regelmäßig im Training - und das, obwohl vom jüngsten Partner in der Spielgemeinschaft, dem TV Engelrod, im Sommer nur Reservekeeper Robin Golle zur FSG dazustieß. "Da ist aber auch Potenzial vorhanden, schließlich hat Engelrod starke Spieler wie Patrick Schaaf, Maximilian Caspar oder Niklas Hansel rausgebracht. Und sie haben einen kleinen Kunstrasen für eine schneereiche Vorbereitung", weiß Ortwein.
Ob die Reise der Vogelsberger bei dieser gesunden Basis sogar mal wieder bis in die Gruppenliga, in der man 2008 das letzte Mal vertreten war, führen kann? "Das wird sehr schwierig. Ohne Geld geht in der Gruppenliga nichts, und das gibt es hier bei uns nicht. Geld bringt Neid mit sich, und das ist nicht mein Ding", betont Marc Ortwein, der die derzeit auf Rang sechs der Kreisoberliga Süd notierten Vogelsberger erst einmal in der Liga etablieren möchte. Mit den Offensivleuten Roman Bayerbach und David Knöll (zuvor VfL Lauterbach) hat man sich im Winter noch einmal verstärkt, bei einem Sieg im ersten Restrundenspiel gegen Schweben scheint der Klassenerhalt so gut wie fix. "Spielerisch müssen wir uns aber noch ein wenig steigern, und auch in der Defensive war mir das vor der Winterpause zu lax", appelliert der Trainer dennoch an seine Spieler, weiter hart zu arbeiten. Der Fokus liege überdies auf der Zweiten, die ans Tor zur A-Liga klopft und deren Trainer Christi-Solomon Christian jüngst auch für die nächste, seine insgesamt dritte Saison, zugesagt hat.