Für Marius Link ist die Viererkette kein Muss

Die Nummer 10 wird Marius Link in Zukunft als Spielertrainer des TSV Bachrain auftragen. Foto: Charlie Rolff

Marius Link übernimmt mit gerade einmal 30 Jahren seinen Heimatverein TSV Bachrain in der Gruppenliga. Höchstes Ziel ist der Klassenerhalt, so sagt er es im Interview. Aktuell ist Bachrain Achter und hat - geht man von vier Absteigern aus - neun Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Hast du als erste Amtshandlung gleich mal deinen Bruder Raphael des Kapitänamtes enthoben?

Ja klar, ich mache es selbst. Nein, beleibt alles beim Alten. Ich werde sicherlich auch mal Rapha nach Rat fragen, mich aber auch ganz eng mit dem Venko (Pavic, Sportlicher Leiter; Anm. d. Red.) absprechen.

Du wurdest als Übergangslösung präsentiert. Kann es auch über den Sommer hinaus weitergehen?

Das ist komplett offen. Wir machen uns da überhaupt keinen Stress und warten jetzt einfach erst einmal die ersten Monate ab.

Mit 30 Jahren übernimmst du direkt einen Gruppenligisten, dazu noch deinen Heimatverein. Sicherlich eine besondere Ehre...

Ja klar freue ich mich, dass mein Heimatverein auf mich zugekommen ist. Dazu ist die Gruppenliga eine hohe, eine interessante Liga. Dass ich irgendwann eine Mannschaft trainieren will, war klar. Dass es so früh ist, ist nunmal jetzt so. Wenn es erst im Sommer oder in zwei Jahren soweit gewesen wäre, wäre es auch nicht tragisch gewesen.

Wie hat die Mannschaft die Entscheidung aufgenommen? Ihr habt euch ja bereits am Schneegestöber getroffen...

Das war gar nicht so ein großes Thema, denn wir mussten ein Riesenevent stemmen. Ich habe auch teilweise gar nicht reagiert, wenn die Jungs „Coach“ gerufen haben, weil ich es noch gar nicht realisiert hatte, dass sie mich meinen. Ich werde mich dem einen oder anderen jetzt aber auch einmal zusammensetzen und wir werden uns auch mal alle in der Soccer-Five-Halle treffen.

Sven Bednarek, dein Vorgänger, hat stets auf eine Dreierkette gesetzt. Willst du dahingehend etwas ändern?

Ich habe mir schon Gedanken gemacht, will aber erst einmal die ersten zwei Trainingswochen abwarten, um zu sehen, wie die Spieler auf einige Spielformen reagieren. Aber klar, ich würde schon gerne Viererkette spielen, ein Muss ist das aber nicht.

Marko Curic wurde suspendiert, Tim Stenger hat auf die Trainerentlassung reagiert und wird nicht mehr für Bachrain spielen. Was ist im vergangenen halben Jahr schief gelaufen?

Manchmal entwickeln sich die Dinge, wenn alles festgefahren ist, dass sich alle Kleinigkeiten multiplizieren. So ist das bei uns gewesen.

Was ist nun das primäre Saisonziel?

Wir müssen sehen, dass wir schnell noch die nötigen Punkte sammeln, um mit dem Abstiegskampf nichts zu tun zu haben. Wir haben ein Spiel mehr, könnten auch ganz schnell noch einmal unten reinzurutschen. Das wollen wir verhindern.

Venko Pavic hat bereits angekündigt, dass im Winter personell nachjustiert wird. Wo siehst du am ehesten Handlungsbedarf?

Da Marko und Tim nicht mehr dabei sind, wird es auf ein offensiven Flügelstürmer oder einen echten Mittelstürmer hinauslaufen.

Du selbst wirst sicherlich auch selbst spielen. Wo siehst du dich?

Weiterhin zentral. Entweder auf der Sechs oder der Acht. Da sind die Wege für die Kommunikation am Platz am kürzesten.

Abschließend: Du hast bislang die C-Junioren des Vereins trainiert. Machst du das nun parallel?

Ich kann mir das wie bisher einrichten, dass ich erst mit der C-Jugend und dann mit der ersten Mannschaft trainiere. Das geht so weiter wie bisher.

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