Fußballer bricht zusammen – Teamkollege rettet ihm das Leben
Großer Schock beim ESV Hönebach. Ein Spieler musste von einem Teamkollegen reanimiert werden. Foto: Nicolas Armer
Die Augenblicke, als Christian Eriksen bei der EM 2021 im Spiel zwischen Dänemark und Finnland einen Herzstillstand erlitt und wiederbelebt werden musste, haben sich jedem Fußballfan eingebrannt. Ein ähnlicher Fall ereignete sich nun im Amateurfußball. Beim Kreispokalspiel zwischen der SG Niederaula/Kerspenhausen und dem ESV Hönebach sackte nach rund 30 Minuten ESV-Neuzugang Julian Suresch ohne Fremdeinwirkung zu Boden. Den Ernst der Lage erkannte der gesamte Sportplatz prompt. Während die Mannschaften einen Kreis um den am Boden liegenden Spieler bildeten, holten die Ersthelfer Suresch zurück ins Leben. Glücklicherweise war mit ESV-Ersatzspieler Stefan Brandenstein ein ausgebildeter Arzt am Ort des Geschehens.
Fußballer bricht zusammen – Teamkollege rettet ihm das Leben
Zwei Tage nach den Ereignissen informiert Moritz Kreuzberg, Sportlicher Leiter des ESV Hönebach, über die schönste Nachricht: „Julian geht es verhältnismäßig gut. Er ist noch im Krankenhaus, es stehen Untersuchungen an, aber er ist voll auf der Höhe.“ Dennoch berichtet Kreuzberg von einer absoluten Grenzerfahrung für alle Beteiligten. Nicht nur die eigenen Spieler sind vom Schock getroffen, auch die Akteure des Gegners. „Selbst für Stefan als Arzt ist es alles andere als normal, einen Freund wiederzubeleben.“
Nach Zusammenbruch: Amateurfußballer auf dem Weg der Besserung
Nach dem Geschehenen ist es nur allzu verständlich, dass an Sport im Lager des ESV derzeit kaum zu denken ist. Das Pokalspiel wurde abgebrochen und wird neu angesetzt, das erste Ligaspiel in der Gruppenliga in Bebra am Sonntag wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. „Bebra und der Klassenleiter haben Verständnis gezeigt. Natürlich haben wir uns als Verein Gedanken gemacht, wie wir mit einer solchen Situation umgehen sollen. Niemand besitzt Erfahrungswerte. Jeder Spieler geht mit den Erlebnissen anders um. Wichtig für die Jungs ist, dass Julian sich bereits gemeldet hat. Das hilft vielen“, sagt Kreuzberg.
Im Vorstand entschied man sich dennoch, am Wochenende den Fußball auszusetzen. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Spielern und müssen sie schützen. Der eine oder andere Spieler denkt momentan vielleicht, dass er mit der Situation umgehen kann. Aber beim Spiel sieht es dann vielleicht anders aus. Wir möchten über das Wochenende zur Ruhe kommen, Kraft tanken und hoffen auf weitere positive Nachrichten aus dem Krankenhaus“, erläutert Kreuzberg.