„Fußballverrückte“ Ehrenberger wollen mehr

Mit erst 19 Jahren ist Florian Dinkel (links) bereits eine feste Größe bei der SG Ehrenberg und bringt es auf 17 Saisoneinsätze. Foto: Charlie Rolff

Jeweils unter den Top Five landete die SG Ehrenberg in den vergangenen vier Jahren in der Gruppenliga. Nach einer grandiosen Hinrunde schiebt sich die Spielgemeinschaft aus Wüstensachsen, Seiferts und Thaiden in dieser Saison ein weiteres Mal an in genannte Tabellenregionen vorzustoßen. Oder gar noch mehr?

Verbandsliga-Aufstiegsspiele in der Rhön? Wohl jeder Anhänger aus dem Lager der SG Ehrenberg kommt bei diesem Gedanken regelrecht ins Schwärmen. Und so groß wie in dieser Saison waren die Chancen für die SGE noch nie. Zwar ist der direkte Aufstieg wohl an die SG Bad Soden vergeben, doch der Kampf um den Rang zwei, der für jene Aufstiegsspiele genügen würde, wird mit dem Rhöner Nachbarn aus Elters/Eckweisbach/Schwarzbach geteilt. „Wenn wir es tatsächlich schaffen und es zu den Aufstiegsspielen kommt, steht glaube ich ganz Ehrenberg Kopf. Hier sind sowieso schon alle total fußballverrückt. Was bei den Heimspielen immer los ist, davon können andere nur träumen. Wenn dann so ein Highlight ansteht, wird denke ich jeder auf den Beinen sein“, weiß Florian Dinkel. Der Youngster, gerade einmal 19 Jahre alt, bestreitet bei den Ehrenbergern seine erste Station bei den Senioren und hat sich mit seinen 17 Saisoneinsätzen umgehend zum Stammspieler entwickelt.

Dass dies nicht selbstverständlich ist, weiß der in Bischofsheim (Bayern) wohnende Innenverteidiger. Lange überlegen musste er bei dem Angebot nicht, „schließlich hat Ehrenberg viele gute Spieler, an denen ich mich orientieren kann. Durch meine Zeit bei der Viktoria habe ich eine gute Ausbildung genossen, weshalb ich mir schon erhofft habe, dass ich oft spiele. Bislang hat alles super geklappt“, meint Dinkel. Dabei war die Position in der Viererkette eigentlich gar nicht sein Favorit. „Lange Jahre habe ich nur auf der Sechs gespielt. Durch den Ausfall von Moritz (Schäfer, Anm. d. Red.) hatten wir allerdings Handlungsbedarf bei den Innenverteidigern. Für mich ist dies aber gar kein Problem, da wir Fußball spielen wollen.“ Einen Unterschied zwischen dem Fußball bei den Senioren und Junioren hat Dinkel vor allem in Sachen Cleverness festgestellt. „Die Schnelligkeit in der Junioren-Hessenliga und Gruppenliga ist nicht all zu groß. Allerdings sind einige Spieler sehr ausgefuchst, vom Kopf viel weiter. Die wissen auch wo es mal weh tun kann. Doch davon nehme ich viel mit.“

Über die bisherige Saison kann der 19-Jährige ausschließlich positives berichten, was beim Blick auf die Ergebnisse auch nicht wirklich verwundert. Satte 14 Spiele zu Saisonbeginn marschierte die SGE unbezwungen durch die Liga, ehe am 14. Oktober mit der 0:1-Niederlage bei der SG Bronnzell der erste Rückschlag hingenommen werden musste. „Wir sind super gestartet, hatten direkt Teams wie Elters/Eckweisbach/Schwarzbach oder Bad Soden und haben gegen diese gepunktet. Ab und an hatten wir auch etwas Glück bei unserer Serie, da wir nicht immer den besten Fußball gespielt haben. Kämpferisch waren wir jedoch im da und haben gut dagegenhalten. Irgendwann muss man mal verlieren.“ Aus der Bahn geworfen hat jene Niederlage die Kicker allerdings nicht, denn mit einem 6:1 gegen Schlitzerland folgte die prompte Reaktion. In den drei Spielen vor der Winterpause folgte schließlich ein Kracher auf den nächsten. Erst musste man gegen Thalau die zweite Niederlage einstecken, ehe mit Bad Soden und gegen Elters/E/S ein weiteres Mal die Punkte geteilt werden mussten. „Besonders beim 3:3 in Bad Soden haben wir gezeigt, dass wir da oben hingehören.“

Viel Lob hat er ebenfalls für seinen Trainer Robert Schorstein. „Er hat immer versucht die Stimmung hochzuhalten. Wir durften uns nie zufrieden geben, keinen Hochmut haben.“ In den verbleibenden elf Begegnungen steht für Dinkel mittlerweile fest, wohin es denn gehen soll: „Das Ziel ist die Aufstiegsrunde. Wir haben fast gegen alle Mannschaften von oben bereits zweimal gespielt.“ Die Voraussetzungen passen demnach, um den Traum von der Verbandsliga vielleicht zu verwirklichen. Dieser würde dann auch mit Florian Dinkel angegangen werden: „Ich habe bereits gute Gespräche mit dem Vorstand geführt“, sagt der Jungspund und fügt an, „dass die Gruppenliga etwas Gutes ist, doch die Verbandsliga für Ehrenberg besonders wäre.“