Marius Grösch bei Barockstadt inside

„Grenzen gibt es im Sport nie“

Marius Grösch berichtet über sein neues Leben. Foto: Kevin Kremer

Marius Grösch spielt seit Juli bei Hessenligist SG Barockstadt. Hier, in unserer neuen Serie "Barockstadt inside", berichtet der 27-Jährige über sein neues Leben und seine Ziele.

"Der Wechsel zur SG Barockstadt war für mich der einzig logische Schritt, um weiter Fußball auf hohem Niveau zu spielen. Ich bin in eine absolut intakte Mannschaft gekommen, so eine Geschlossenheit gibt es ganz selten. Meine Mitspieler sind menschlich, aber auch fußballerisch gesehen top. Die meisten haben eine gute fußballerische Ausbildung genossen und sind früher den Schritt Richtung Zukunft gegangen. Ich habe mich später entschieden, dem Profifußball den Rücken zu kehren.

Für mich steht jetzt meine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im Fokus. Außerdem erwarten meine Frau und ich im November unser erstes Kind. Mein Leben hat sich seit Sommer auf links gedreht und wird sich weiter verändern. Aber das sind wunderbare Veränderungen, auf die meine Frau und ich uns sehr freuen.

Es macht mich glücklich, den Fußball als Ausgleich zu haben. Selbst wenn es für meinen Körper eine Umstellung ist, nur noch dreimal abends statt fünf- oder sechsmal wöchentlich zu trainieren. Ich bin der Meinung, dass ich den Wechsel gut hinbekommen habe. Ich habe schon früh in der Vorbereitung, beim Trainingswochenende in Leipzig, gemerkt, dass das eine richtig geile Saison für uns werden kann. Wir sind der Gejagte, viele sind gegen uns besonders motiviert und verfolgen einen defensiven Plan. Da braucht es eine gute oder sehr gute Saison, um am Ende ganz oben zu stehen.

"Der vernünftigste und einzig logische Weg"

Es sollte definitiv unser Ziel sein, in die Regionalliga zu kommen. In Testspielen – wenngleich man diese nicht überbewerten sollte – hat man gesehen, dass wir mithalten können. Ich kann mir vorstellen, in der Regionalliga eine gute Rolle zu spielen – selbst wenn wir natürlich erst unsere Hausaufgaben in der Hessenliga erledigen müssen. Grenzen gibt es im Sport ohnehin nie, egal in welche Richtung. Fulda als Standort hat jedenfalls ein riesiges Potenzial. Wir haben tolle Rahmenbedingungen, zudem kann durch den Erfolg einiges möglich gemacht werden. In Sachen Zuschauerzahlen stehen wir zwar klar auf Position eins in der Hessenliga, aber hier ist definitiv noch viel mehr möglich. In Jena waren wir sehr verwöhnt; durch die Fans hatten wir oft einen klaren Vorteil. Dort kann man sich jetzt darauf freuen, dass bald ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn entsteht. Wenn die Zuschauer direkt hinter den Toren stehen, ist die Stimmung eine ganz andere. Das werden wir im neuen Stadion in Fulda leider nicht bekommen, aber was hier entsteht, wird seinen eigenen Charme haben.

Der Erfolg der SGB hat hier in Fulda aber seine Neider – was schade, aber leider normal ist. Viele Spieler aus der Fuldaer Region spielen hier, mit Moritz Reinhard und mir sind zwei zuletzt zurückgekehrt, der Rest spielt teils schon seit Jahren zusammen. Das ist langfristig gesehen der vernünftigste und einzig logische Weg. In Fulda herrscht ein sehr familiäres Umfeld. Das sollte man unbedingt beibehalten, egal wo die Reise hinführt."

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