SGB-Abwehrchef im Interview

Gröger ballert Kilometer, aber keine Kilos

Markus Gröger (rechts, hier im Duell mit Fernwald Ufuk Ersentürk) zeigt in dieser Szene seine ganze Klasse in Sachen Defensivarbeit und spitzelt den Ball weg. Foto: Charlie Rolff

Mit Markus Gröger hat ein weiterer wichtiger Eckpfeiler bei Hessenligist SG Barockstadt seine Zusage für die kommende Saison gegeben. Wir haben mit dem 29-Jährigen über die Hintergründe und die Aussichten gesprochen.

Was hat den Ausschlag gegeben, dass Sie – ohne zu wissen in welcher Liga es weitergeht – zugesagt haben?

Für mich wird es meine sechste Saison in Fulda und dennoch bin ich noch eher einer der Neueren im Team. Das spricht für die Beständigkeit des Vereins. Es macht einfach mega Spaß, hier zu kicken.

Sie befinden sich mitten in der Ausbildung, haben Familie, ein Haus gekauft und pendeln mehrmals wöchentlich von Büdingen nach Fulda. Haben Sie nicht überlegt, sich möglicherweise zu verändern?

Dadurch, dass ich in Büdingen wohne, in Gießen arbeite und in Fulda Fußball spiele, fahre ich schon etliche Kilometer im Monat. Deshalb habe ich mir auch bewusst etwas mehr Zeit gelassen mit meiner Entscheidung. Wir haben aber als Mannschaft in der aktuell unterbrochenen Saison bewiesen, dass wir eine Truppe sind. Viele Spiele, in denen wir im Jahr davor vielleicht noch Punkte gelassen hätten, haben wir diesmal mit Wille gewonnen. Auch dieser Teamgeist war entscheidend für mich.

Sie haben den Zusammenhalt angesprochen. Haben Sie Befürchtungen, dass dieser Teamgeist durch die lange Pause leiden könnte?

Überhaupt nicht. Das Gegenteil wird der Fall sein, denn wir alle vermissen es total, miteinander zu kicken und einfach zusammen zu sein. Ich glaube, es wird in die ganz andere Richtung gehen. Alle wollen sich wieder aufs Neue beweisen. Der Zusammenhalt wird, denke ich, noch stärker. Wir haben das schon in der ersten Corona-Pause gesehen, als wir eine super Vorbereitung hatten, dann Neuhof klar geschlagen haben und aus der anschließenden Unterbrechung noch stärker herauskamen.

Wie viele Kilos haben Sie in der Pause schon zulegt?

Kein einziges. Da kennen Sie mich schlecht. Ich stehe jeden Morgen bereits um 5.30 Uhr auf, um vor der Arbeit eine Stunde Sport machen zu können. Ich bin in dieser Beziehung total eitel und ehrgeizig. Ich muss nicht jeden Tag laufen, aber mein Fitnessprogramm ziehe ich durch. Und sobald wir ein Zeichen bekommen, dass es bald wieder losgeht, werde ich auch meinen konditionellen Stand wieder auf das nötige Level bringen.

Angenommen es geht in die Regionalliga. Würde der aktuelle Kader ausreichen oder benötigt man eine ganze Reihe an neuen Spielern?

Eine ganze Reihe an neuen Spielern benötigen wir auf keinen Fall. Wenn es uns gelingt, dass wir in dem Fall zwei, drei Spieler verpflichten, die an der Leistungsspitze stehen würden, wäre das ausreichend. Ich glaube auch nicht, dass es sinnvoll wäre – so wie das manch anderer Verein in der Regionalliga macht – zehn, zwölf Profis zu holen. Das wäre gegen jedes Konzept, dass die SG Barockstadt fährt.

Wie sehr träumt man von einem nicht mehr unrealistischen Punktspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern?

Das wäre natürlich für jeden von uns und das ganze Fuldaer Umland eine tolle Geschichte. Besonders, wenn man bis dahin wieder ausreichend Zuschauer ins Stadion lassen dürfte. Ich persönlich habe schon einmal mit Eintracht II in der Regionalliga im Fritz-Walter-Stadion am Betzenberg gespielt. Das hat schon was.

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