Gruppenliga: "Absolutes No-Go im Abstiegskampf"

Großenlüders Fabian Lehmann (links, gegen Bachrains Stipe Bojanic) ist optimistisch, dass es für den Klassenerhalt reicht. Foto: Charlie Rolff

Die letzten Wochen haben die Situation im Gruppenliga-Keller noch mal verkompliziert: Vom Elften Niederaula/Hattenbach bis Schlusslicht Hosenfeld kämpfen alle Teams noch um die Versetzung. Abgeschrieben ist in Gänze noch keines der sieben Teams, auf der sicheren Seite genauso wenig. Und deswegen geht der Blick an diesem Wochenende auch wieder fast ausschließlich auf die niederen Tabellenregionen.

FSV Thalau - TSV Rothemann (Freitag, 18.30 Uhr)

Hat sich TSV-Trainer Daniel Rother in unserem Interview am Montag recht ratlos zur verzwickten Situation geäußert, ist Stanislav Szilagyi vor dem Derby voller Tatendrang: "Wir haben etwas gutzumachen aus dem Hinspiel. Das wird eine ganz heiße Geschichte. Dass es bei Rothemann nicht läuft, hat uns nicht zu interessieren. Das ist ein Derby und damit ein ganz anderes Spiel. Aber eins ist klar: Wir wollen gewinnen", stellt der Torjäger des FSV klar. Dem FSV, dem nicht wenige eine ganz schwere Restrunde vorhergesagt hatten, konnte sich dank mannschaftlicher Geschlossenheit und toller Ergebnisse unter den Top fünf festsetzen: "In der Winterpause gab es viel Stress", gibt Szilagyi unumwunden zu, der jedoch anfügt: "Mich hat das nicht interessiert. Ich habe mich auf das sportliche konzentriert, außerdem sind wir als Mannschaft noch enger zusammengerückt."

Die Abgänge, Verletzten und Gesperrten habe man so recht problemlos ersetzen können, auch weil Spieler aus der zweiten Reihe plötzlich aufgedreht haben: "Da ist Sebastian Belz zu nennen. Der Junge hat sich total gesteigert und alles dafür gegeben, um zu spielen", lobt Szilagyi. Der auch ganz explizit Andreas Möller, der in der Hinserie gemeinsam mit Gerhard Wiegand das Zepter schwang, hervorhebt: "Wir haben von Andy soviel mitgenommen. Egal ob Laufwege oder taktische Dinge. Da haben wir auch jetzt nicht viel verändert." Der 33-jährige Ex-Lehnerzer bleibt trotz aktuell 20 Saisontreffern bei seiner Entscheidung, nach der Serie seine Schuhe an den Nagel zu hängen: "Ich habe jetzt erfolgreich meine B-Lizenz gemacht und werde als Trainer einsteigen."

Teutonia Großenlüder - SG Niederaula/Hattenbach (Freitag, 18.30 Uhr) und SG Ehrenberg - Teutonia Großenlüder (Sonntag, 15 Uhr)

"Es ist ein absolutes No-Go im Abstiegskampf so ein Spiel nicht über die Bühne zu bekommen. Wir müssen das 3:0 machen und spielen am Ende noch 2:2. Nachher waren alle richtig bedient", blickt Großenlüders Wirbelwind Fabian Lehmann auf das unglückliche Remis in Künzell vor Wochenfrist zurück. Die Leistung der Teutonen passte die letzten Wochen immer, das sieht auch Lehmann so, der aber klarstellt: "Die Ergebnisse gehen eigentlich gar nicht. Wir müssen aus den Spielen mehr Punkte holen. Das Spiel heute gegen Niederaula müssen wir gewinnen, denn sonst, das muss ich ehrlich sagen, können wir das Buch langsam zumachen." Und daher liegt der Fokus auch definitiv auf dem direkten Duell im Abstiegskampf am Freitag - und den noch ausstehenden Spielen gegen Hohenroda und Hofbieber: "Die Spiele machen Hoffnungen. Das Auswärtsspiel in Ehrenberg ist Bonus, auch wenn man natürlich nicht 60 Kilometer fahren will, um am Ende zu verlieren", erklärt der 23-jährige Stürmer.

Und der spielt bislang eine Riesenrestrunde: "Ich muss ehrlich sagen, ich hatte schon schlechtere Phasen", schmunzelt er, um sich nach der Leidenszeit in der Hinrunde in Demut zu üben: "Ich bin froh nach der Knieverletzung überhaupt wieder spielen zu können. Und meine eigene Leistung steht auch nicht Vordergrund, sondern der mannschaftliche Erfolg." Ob Lehmann diesen auch noch in der kommenden Saison mit seinen Kumpels in Großenlüder erreichen wird, ist offen: "Zu meiner Zukunft kann ich noch keine genaueren Infos geben. Fakt ist, dass ich bis Sommer 2016 beruflich in Mannheim bin und deswegen nicht trainieren kann." Deswegen mache es keinen Sinn, höherklassig anzugreifen. Und da ein Verein in Mannheim auch keine Option sei, werde er entweder weiter für Großenlüder oder einen anderen Verein im Raum Fulda die Schuhe schnüren. Gespräche sollen in den kommenden 14 Tagen geführt werden.

SV Neuhof - SV Hofbieber (Sonntag, 15 Uhr)

0:7 hieß es im Hinspiel. Und ganz Hofbieber erinnert sich sehr, sehr ungern an diese Klatsche: "Da sind wir ins offene Messer gelaufen. Das darf uns diesmal nicht passieren", stellt SVH-Kapitän Justin Hoyer klar, der davon überzeugt ist, dass in der aktuellen Phase sogar Punkte rausspringen könnte: "Neuhof ist auch nicht in der allerbesten Phase, Hohenroda hat uns gezeigt wie es geht und aus den Spielen gegen Neuhof und Soden wollen wir zumindest einmal was Zählbares mitnehmen." Woher das Selbstbewusstsein kommt, erklärt sein Trainer Franci Martinez fast jede Woche - und Hoyer kann nur zustimmen: "Wir haben in der Vorbereitung schon gemerkt, dass der Wille absolut da ist. Und ist auf jeden Fall so, dass wir ganz eng zusammenstehen, der Glaube an ein zweites Gruppenligajahr ist absolut da." Ob Hoyer selbst in Neuhof mitmischen kann, ist noch offen: "Ich habe mir ja das Außenband gerissen. Wenn ich richtig viel Klebeband drumwickel, dann wird das schon gehen."

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